Pearl Harbor

Donnerstag, 14.04.2016

Am nächsten Tag (14.04.) hatte ich mir wieder etwas ganz besonderes rausgesucht. Ja ich weiß, ich schreib das zu oft, aber dies war für mich ein absolutes MUST-SEE und etwas ganz Besonderes, was ich unbedingt in meinem Leben erleben wollte. Der Tag stand ganz im Zeichen von PEARL HARBOR! Insbesondere weil ich mich schon seit längerer Zeit für die Geschichte des 2. Weltkrieges interessiere und auch den Film Pearl Harbor sehr mag.

Dieser Eintrag über Pearl Harbor steht auch absichtlich alleine und ohne große Überschrift, da ich diesen für einen ganz besonderen, historisch wichtigen Ort halte und er meiner Meinung nach einen eigenen Eintrag verdient hat.

Ich hatte bereits Monate im Voraus meinen kompletten Pass für alle zu besichtigenden Orte gebucht. Man kann insgesamt 4 Orte besichtigen: Das USS Arizona Memorial - Ein bei dem Angriff der Japaner auf den US Stützpunkt Pearl Harbor im Hafen gesunkenes Schlachtschiff (nur eines von mehreren), die USS Bowfin - Ein U-Boot was als Reaktion auf den Angriff von den Amerikanern gebaut wurde, das USS Battleship Missouri (Mighty Mo genannt) - Auf welchem später die Unterzeichnung der japanischen Kapitulation stattfand und zuletzt das Pacific Aviation Museum - Ein Flugzeug-Museum. Das ganze Paket heißt dann Pearl Harbor Historic Sites.

Trotz gebuchten Paß musste ich mich in die Schlange der Wartenden einreihen. Das ging aber sehr zügig. Das ganze Pearl Harbor Visitor Center ist wirklich gut organisiert und man ist auf riesige Touristenströme eingestellt. Um sich auf die Orte einzustimmen, habe ich auch eine Audio-Tour bekommen, die wirklich richtig gut gemacht ist meiner Meinung nach, weil sie auch die Vorgeschichte des Angriffs auf Pearl Harbor wiedergibt. Ich nahm mir insbesondere dafür wirklich viel Zeit. Deutlich mehr als die üblichen Touristen jedenfalls.

Bevor es auf die kurze Überfahrt mit einer Fähre zum USS Arizona Memorial ging, gab es noch einen einführenden Film dazu. Dieser ist vielleicht die beste Zusammenfassung über Pearl Harbor, die ich je gesehen hab. Es gab viele Gänsehautmomente dabei! Toll gemacht und auch mit dem nötigen Respekt für die Opfer dieses Angriffes. Man wagt danach gar nicht mehr zu sprechen, was man auf dem Memorial eh nicht soll. Das Memorial selbst ist auch ganz imposant. Es ist direkt über die gesunkene USS Arizona gebaut. Das Einzige, was mich daran gestört hat, war, dass immernoch Öl aus dem kurz unter der Oberfläche gesunkenen Schiff kommt. Das Ganze ist jetzt über 70 Jahre her und ich kann einfach nicht glauben, dass das sein kann. Meiner Meinung nach wird dort nachgeholfen um das Ganze etwas eindrucksvoller aussehen zu lassen. Aber trotzdem sehr interessant! Ein wirklich historischer Ort!

USS Arizona Memorial

Weiter gings zum U-Boot USS Bowfin gleich nebenan. Auch interessant. Allerdings hatte ich mir ja bereits in San Francisco ein US-U-Boot angeschaut. Von daher kam mir vieles bereits bekannt vor.

Anschließend ging es mit dem Shuttle-Bus zur USS Missouri - Dem mächtigen Schlachtschiff (Mighty Mo) und Flagschiff der Pazifik-Flotte der Amis im 2. Weltkrieg, von dem aus die gesamte Flotte kommandiert wurde. Hat man vorher das U-Boot gesehen, so kommt einem das riesige Schiff unglaublich imposant vor. Man kann die Brücke, die Captains-Kabine (Chester W. Nimitz - Oberbefehlshaber der Pazifikflotte), die Kombüse und viele andere Bereiche besichtigen. Das Ganze erinnert mehr an eine Kleinstadt als an ein Kriegsschiff. Es gibt zum Beispiel einen Zahnarzt, einen Juristen, ein Postamt u.v.m. Wirklich beeindruckend!

Mighty Mo

Zuletzt gings noch per Shuttle weiter zum Pacific Aviation Museum. Hier werden auf eine recht ansprechende Weise ältere Flugzeuge aus dem 2. Weltkrieg von beiden Seiten ausgestellt (Japan/USA). Am Anfang des Hangars gibt es einen Gang, der das Leben auf Oahu vor dem Angriff der Japaner zeigt. Dieser Gang hat mir sehr gut gefallen! Ich konnte mich gut in die Stimmung bei den Soldaten vor dem Angriff reinversetzen. Ich glaube das war eine sehr schöne Zeit für die Soldaten, die hier stationiert waren (ähnlich kommt es ja auch im Film rüber). Sie gingen mit den hübschen hawaiianischen Mädels aus und machten Ausflüge zum Strand etc. Ein tropisches Inselparadies mit immer schönem Wetter eben, damals noch mit deutlich weniger Touristen. In einem weiteren Hangar werden auch etwas modernere Flugzeuge ausgestellt, diesen fand ich aber nicht so interessant.

War wohl eine sehr schöne Zeit vor dem Angriff

Dann gings mit dem Bus auf den Rückweg. Allerdings legte ich einen Zwischenstop an dem Wahrzeichen von Honolulu ein. Dem Aloha Tower! Der Tower selbst ist schön und war mal das höchste Gebäude der Stadt, aber das wars auch. Jetzt ist er es garantiert nicht mehr! Man kann kostenlos hochfahren und die Aussicht auf Downtown Honolulu genießen. Die Stadt Honolulu, das hatte ich auch schon an den Vortagen gemerkt, ist eher vergleichbar mit einer amerikanischen Großstadt mit den üblichen Hochhäusern als mit einem tropischen Inselparadies.

Zuletzt fuhr ich zurück nach Waikiki und ging noch ein bisschen an den Strand. Baden und Sonnenuntergang angucken - An diese Kombination könnte ich mich wirklich gewöhnen! Allerdings muss ich weiterhin sagen, der Sonnenuntergang in Kihei auf Maui war noch spektakulärer. An diesem Abend hatte ich auch noch Glück. Ein netter und total betrunkener Soldat der US Army lud mich auf ein gemütliches Bier am Strand ein. Er wollte wohl nicht alleine Trinken und seine Freundin war wohl schon so betrunken, dass sie nicht mehr wollte bzw. konnte :-). Also trank ich mir gemütlich mit ihm einen. Er ist auf Oahu stationiert und lebt seit einem Jahr hier. Auch kein schlechter Job.

Nach einem tollen & zum Teil auch nachdenklichen Tag fiel ich wieder mal müde ins Bett. Besonders im Gedächnis ist mir der Film zur Einstimmung auf Pearl Harbor geblieben. Das war schon Gänsehaut pur!