Ehrfürchtig vorm Mythos

Freitag, 08.04.2016

Bis es zum ersehnten ALOHA kam, musste ich zunächst noch einen 5-stündigen Flug am 07.04. hinter mich bringen. Ziemlich gut gelaunt stieg ich wie üblich als einer der Letzten ein. Als ich meinem Sitzplatz näher kam, ahnte ich bereits Böses! Das, was sich niemand wünscht, trat ein. Ein äußerst wohl genäherter Mann (sehr wohlwollend ausgedrückt) saß auf meinem Platz am Gang. Da ich sehr gut gelaunt war, überließ ich ihm freundlich wie ich war nach einer kurzen Diskussion den Platz und durfte mich als Sardine in die Mitte quetschen! Dafür gab es nicht mals ein Dankeschön auch nicht am Ende des Fluges! Nun kam es auch noch dazu, dass der Vordermann mit Starten des Fliegers die Schlafposition wählte, so dass für mich im Flieger gefühlte 2 Quadratzentimeter Platz blieben. Als sich dann herausstellte, dass sich die beiden auch noch kannten, glaubte ich schon ich werde vera...t. Gott sei Dank war ich mit Filmen gut ausgestattet und habe mich deswegen gut ablenken können. Danke nochmal an Patrick und Reinold! Ein Flug zum Vergessen, sowas gönnt man keinem!

Anschließend habe ich mir noch den Mietwagen abgeholt und bin zu David (in Kihei) gefahren, bei dem ich ein gemütliches Zimmer mit eigenem Bad habe. Abends war ich noch kurz einkaufen und habe mir die Umgebung und den schönen Kamaole Beach Park III (den Strand direkt vor meiner Haustür) angeschaut. Er gefällt mir richtig gut. Es gibt Grillmöglichkeiten, Toiletten, Duschen und Picknickbänke, also alles was man so braucht um einen schönen Tag zu verbringen. Kihei selbst ist auch ganz nett. Viele kleine Läen und nicht zu groß und auch nicht zu viele Tourristen.

Der Sonnenuntergang war, genau wie in San Francisco am Strand, einfach nur herausragend, allerdings mit einer ganz anderen Stimmung. Während der Strand in San Francisco eher riesig war und der Sonnenuntergang eher einer Party glich, ist dieser hier klein aber dafür umso leerer, da es von diesen kleinen Beach Parks unzählige gibt. Einige Leute sitzen, lesen oder grillen gemütlich. Man geht hier alles etwas gemütlicher an, was ich auch am nächsten Tag merken sollte.

Früh wachte ich am 08.04. auf. Ich hatte mir für den Anfang für Maui direkt ein Highlight rausgesucht! Ho'okipa Beach! Ehrfürchtig bog ich in die Einfaht dieses Windsurf-Mekkas ein. Für mich erneut ein Traum an einem so legendären Ort, an dem regelmäßig Weltmeisterschaften im Windsurfen ausgetragen werden, stehen zu dürfen. Ich erwartete zig braungebrannte Surfer-Boys und ihre Girls, die sich bereits früh am Morgen aufs Wasser begaben und ihre Tricks zeigen. Vielleicht erblicke ich ja sogar Robby Naish, der um die Ecke wohnt?! Da hatte ich mich aber gewaltig verkalkuliert. Kein einziger Surfer war Morgens um halb 9 auf dem Wasser.

Also ab in das angrenzende kleine Surfer-Dorf bzw. die Hippie-Gemeinde Paia. Hier wollte ich unbedingt ein bisschen shoppen, denn die kleinen Läden haben nicht nur coole Surfer-Marken, sondern auch kleine unbekannte, örtliche Marken, die zum Beispiel sehr coole T-Shirts machen. Die kleinen Lädchen gefielen mir wirklich gut. Ein wirklich cooles kleines Dörfchen, bis auf dass die Autos miten durchs Dorf rollen, was etwas nervig ist. Nicht fehlen durfte zur Mittagszeit natürlich ein Eis. Aber auch hier natürlich nicht irgendeins. Ich gönnte mir das berühmte "Shaved Ice" Hawaiis, was im Prinzip nichts anderes ist als Crushed Ice mit verschiedenen Sirup-Sorten übergossen, kurz: Wassereis mit Geschmack. In meinen Augen kann es aber längst nicht mit einem guten Sahne-Eis mithalten. Aber wenn man schon mal hier ist, muss man das ja ausprobieren.

Paia Shaved Ice

Nachdem meine Ehrfurcht vor Ho'okipa nun umgeschlagen war in Enttäuschung, unternahm ich mittags einen 2. Anlauf und siehe da nun waren sie da. Ab 12 begannen die Surfer-Boys ganz gemählich ihre Riggs aufzubauen. Was ich nun geboten bekommen habe, war wirklich unglaublich. Ich hatte ja gedacht, dass ich son bisschen Windsurfen kann, aber was ich hier zu sehen bekam war beeindruckend. Ich bin nun selbst zu dem Schluß gekommen: Im Gegensatz zu diesen Vollprofis bin ich nicht mals Anfänger... ;-) Wie diese Jungs nicht nur ihre Boards und Riggs kontrollieren, sondern dabei auch noch in den Wellen surfen ist einfach toll anzusehen. Über eine Stunde schaute ich dem munteren Treiben zugegebenermaßen ehrfürchtig und nicht ganz ohne Neid an. Das würde ich auch gern können!

Anschließend gings kurz noch zum Baldwin Beach Park, ebenfalls ein kleiner Beach Park an der North Shore Mauis. Ganz nett und ziemlich menschenleer.

Aber ich wollte noch mehr sehen und deshalb fuhr ich nach Lahaina an die Westküste. Hier sollen die schönsten Strände Mauis sein. Ich wählte nach vielen vorherigen Recherchen den Kahekili Beach Park. Ein toller kleiner Park mit allen für Hawaii üblichen Standards, wie Duschen, Toiletten, Grills etc. Hier blieb ich ein Weilchen und ging ein bisschen Schnorcheln, da ich gelesen hatte, dass das hier gut gehen soll. In der Tat gibt es einen kleinen Teil am Strand, mit Bojen gekeinnzeichnet, wo es noch intakte Korallen und einige Fische gibt. Das war ziemlich cool.

Ich spazierte anschließend um den Black Rock zum Ka'anapali Beach, angeblich der Schönste auf Maui. Aber in meinen Augen war meine Wahl für den Kahekili erneut richtig gewesen. Der Ka'anapali ist zwar schön, aber es reiht sich Hotel an Hotel und dementsprechend voll ist der Strand. Für mich war das wieder nix. Aber ich wollte mir dort das Whalers Village angucken. Ein Einkaufzentrum unter freiem Himmel ähnlich wie ein Outlet. Das war im Gegensatz zum Strand sehr angenehm und auch gar nicht so voll. Ich bummelte ein bisschen und machte mich auf den Rückweg.

Da ich nicht wieder den gleichen Weg fahren wollte wie auf dem Hinweg fuhr ich hintenrum um den Vulkan Puu Kukui zurück. Die 2 riesigen Vulkane auf Maui bilden eine unglaubliche Hintergrundkulisse, ich hoffe ich kann später noch mehr davon berichten. Ich wusste, dass die Strasse nicht gerade eine Autobahn sein würde, aber mit einer solchen Strasse hatte ich nicht gerechnet. Je weiter ich fuhr desto einsamer und enger wurde es und man traf nur noch ganz vereinzelt andere Autos. Das war jedoch auch ganz gut so, denn zum Teil ist die Strasse nur einspurig und wenn man sich dort begegnet ist rangieren angesagt. Ich hatte Glück und musste nur einmal ein bisschen Ausweichen. Aber schweißgebadet war ich trotzdem. Die Strasse geht durch die rauhe Landschaft im Norden Mauis. Toll anzugucken die hohen Klippen und die Küste. So hat sich die anstrengende Fahrt auf jeden Fall gelohnt.

Da war die Strasse noch 2-spurig!

Kleines Highlight noch: Mitten im Nirgendwo auf dieser Strasse gibt es kleine Buden, die selbstgemachte Lebensmittel anbieten. Ich kaufte ein typische Bananenbrot. Sehr lecker! Insgesamt habe ich für den ersten Tag auf Maui schon sehr viel erlebt. Aber es kommt noch mehr!

P.S. Hier noch ein Foto von Alex & seiner Familie aus San Francisco.

Alex & Family

P.P.S. Mir ist bewusst, dass ich den Song auf dieser Seite ONLINE poste ;-) Passt trotzdem!!!!