Aloha - Visiting Maui

Montag, 11.04.2016

Wie angekündigt schaute ich mir noch weitere Highlights Mauis an. Ein Erlebnis, auf das ich mich extrem vorbereitet habe, war die "Road to Hana". Ich startete am Samstag Morgen (09.04.) bereits um 6 Uhr morgens um einen kleinen Vorsprung vor den vielen Touristen zu haben, die sich jeden Tag auf diese Route machen. Die "Road to Hana" ist im Prinzip eine kleine Strasse, die sich bis zum kleinen verschlafenen Örtchen Hana durch den Regenwald schlängelt. Es gibt dort viele tolle Spots zu besichtigen, was ich mir auch vorgenommen hatte. Das es so intensiv werden würde ahnte ich morgens noch nicht.

Also ab ging die Fahrt mit cooler Musik im klimatisierten Auto. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, wie am Vortag, mich auf einer einspurigen Fahrbahn mit dem Gegenverkehr zu streiten, wer zuerst fahren darf. Aber bis Hana ist die Strasse meist 2-spurig (bis auf die vielen Brücken), asphaltiert und ohne Probleme zu bewältigen. Sie ist auch deutlich touristischer als die Route am Vortag, wobei ich diese auch sehr genossen, weil man die schroffe Seite Mauis mehr sehen konnte. Ich kann hier gar nicht so intensiv alles wiedergeben, was ich gesehen habe, aber ich versuch mal nen groben Überblick zu geben:

Für die erste Station hatte ich mir die "Three Bears Falls" rausgesucht. 3 nebeneinander liegende Wasserfälle. Schön anzusehen!

Three Bears Falls

Weiter gings dann in den "Waianapanapa State Park" und dem darin liegenden "Black Sand Beach". Diesen fand ich bereits sehr cool, da er komplett aus schwarzem Lavasand/ Steinen besteht. Zur Abkühlung ging ich auch ein bisschen planschen.

Black Sand Beach

Danach kam der "Red Sand Beach". Dieser gefiel mir noch besser. Das Gestein an diesem Strand ist sehr eisenhaltig und dieses "rostet" und macht die tolle rote Farbe. Ich wusste, dass dieser nicht ganz leicht zu finden war und etwas tricky zu erreichen ist. Der Trail dorthin ist gut versteckt, weshalb ich ihn auch nicht auf Anhieb fand. Aber ein netter Hawaiianer sah mich ratlos dort stehen und fragte direkt wohin ich denn will? Er erklärte mir den Weg perfekt. Nur ein Beispiel für die Freundlichkeit der Menschen hier! Der Strand selbst kam mir ein bisschen wie ein Geheimtip vor, weil sich nur wenige Locals und einige Touristen dahin verirrten. Vielleicht auch weil der Trail dorthin nicht ganz einfach zu bewältigen ist. Kurzes Abkühlen und weiter ging die wilde Fahrt ;-)

Red Sand Beach Planschen am Red Sand Beach

Ich schaute mir die bei den Einheimischen beliebten Strände "Koki Beach" und "Hamoa Beach" an. Sie sind gut zum Baden geeignet. Am Koki fand zufälligerweise ein Schülerwettbewerb im Body-Boarden statt. Es waren viele Einheimische da und veranstalteten BBQs und schauten den Boardern zu. Es gibt für diesen Sport tatsächlich eine Liga.

Koki Beach Hamoa Beach

Dann kam mein persönliches Highlight auf der Route. Ich hatte "Waioka Ponds" aka "Venus Pools" immer mit einem Fragezeichen auf meiner Liste, da es angeblich verboten sein sollte dorthin zu gehen. David gab mir aber den Tip, dass das mittlerweile wieder aufgehoben ist und kein Problem darstellt. Also konnte ich mir diese von Süßwasser gespeisten Pools, die im Meer enden, ansehen. SO klares Wasser hab ich noch nie im Leben gesehen! Spektakulär! Und hinzu kam noch: Ich war, bis auf 2 weitere Mädels, alleine dort! Als ich ging wurde es deutlich voller. Wieder mal Glück gehabt. Das war der Hammer!  Ich hoffe ich benutze nicht zu viele Superlative beim Schreiben, aber ich kann das alles nicht anders beschreiben, was ich hier erleben darf.

Venus Pools

Weiter gings danach in den "Haleakala National Park" zum "O'heo Gulch" (aka 7 Sacred Pools) und dem zugehörigen "Pipiwai-Trail". Die 7 Sacred Pools sind ebenfalls riesige Frischwasserpools, die toll anzusehen sind. Leider war das Baden an diesem Tag darin verboten. Da ich noch nicht genug gesehen hatte und gewandert war an diesem Tag (um ehrlich zu sein, taten mir meine Beine schon weh), ging ich los auf den Pipiwai-Trail, der wohl der berühmteste Wanderweg Mauis ist. Er geht über 4 Kilometer bergauf durch u.a. einen Bambuswald. Wenn man schweißgebadet (bei der hohen Luftfeuchtigkeit geht das relativ schnell) am Ende oben angekommen ist, erhält man als Belohnung Ausblick auf die spektakulären "Waimoku Falls". Diese sind über 120 Meter hoch! Das war es wert, auch wenn der Trail nach so einem Tag wirklich anstrengend gewesen ist! Ich hatte aber Spaß daran und hab versucht auch sehr zügig durchzukommen. Denn der Trail ist kein Rundweg, sondern wenn man am Ende ist, darf man den gleichen Weg wieder zurück. Also nochmal 4 Kilometer durch feuchtes Regenwaldklima bei ca. 28 Grad Celsius. Puuuu!

O'heo Gulch Pipiwai-Trail Waimoku Falls

Das war erstmal genug! Ich machte ein sehr ruhiges Päuschen am Charles Lindbergh Grab um mich zu stärken.

Im Prinzip ist man dann am Ende der "Road to Hana". Um erneut nicht wieder den gleichen (gut ausgebauten) Weg zurück zu fahren, wie es die meisten Touristen tun, wählte ich erneut den schwierigeren Weg hinten um den Haleakala-Vulkan. Angeblich soll dieser langweilig sein, weil die Landschaft monton ist. Ich fand den Weg beeindruckend, da hier der krasse Gegensatz erst richtig deutlich wird: Auf der einen Seite des Haleakala-Vulkans der Regenwald mit all seiner Vegetation, auf der anderen Seite die Lavalandschaft und einige tolle Ausblicke auf die Küste. Der Weg war erneut nicht immer 2-spurig und zum Teil ungeteert, jedoch meines Erachtens nach nicht ganz so schlimm wie der Weg am Vortag. Zumindest hab ich nicht so geschwitzt und musste nicht so sehr aufpassen.

Schöner Kiesstrand, den ich auf der Rückfahrt entdeckt habe Die Landschaft auf der Rückfahrt

Der Weg zieht sich jedoch sehr lang hin, vor allem wenn man so viel in den Beinen hatte wie ich. Ich kam um 6 Uhr abends total erschöpft wieder in Kihei passend zum Sonnenuntergang an, den ich mir an meinem jetzt schon liebgewonnenen Hausstrand "Kamaole Beach Park III" ansah. Der Strand ist in meinen Augen wirklich der für mich passendste Strand hier und Kihei ist ebenfalls eine sehr gute Wahl gewesen.

Der Tag hatte es wirklich in sich, aber es waren ein paar tolle Erahrungen dabei! Ich fand die "Road to Hana" sehr interessant, allerdings stimme ich Manu zu, der so treffend formulierte: Du fährst halt durch Regenwald und siehst Wasserfälle! Für wen das nichts ist, der legt lieber einen Strandtag ein.

 

Auch am nächsten Tag (10.04.) hatte ich mir wieder einen vermeintlichen Geheimtip rausgesucht. Hatte ich am Vortag also den riesiegen Vulkan, aus dem Maui zum großen Teil besteht, bereits komplett umrundet, so wollte ich ihn an diesem Tag auch von oben sehen!

"Sunrise at Haleakala" - Also den Sonnenaufgang auf dem Gipfel eines der höchsten Vulkane der Welt (3055 m ü. NN ) anschauen. Gehimtip war das wohl mal wieder nicht! Ich hatte schon damit gerechnet, dass sich 50 Leute am Tag den Sonnenaufgang dort oben angucken! Das es eher 250 waren hatte ich nicht gedacht. Um 3 Uhr morgens machte ich mich bereits auf den Weg um rechtzeitig oben zu sein. Noch in völliger Dunkelheit oben angekommen zeigte sich mir ein unglaubliches Sternenbild der Milchstrasse. So viele Sterne habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen! Die Wolkendecke liegt unterhalb und der Sternenhimmel ist deswegen unglaublich klar. Auch deswegen steht hier oben ein riesiges Teleskop. Um kurz nach 6 ging es dann los, die Sonne ging auf. Es ist toll zu sehen wie sie sich aus den Wolken erhebt und die Vulkanlandschaft erstrahlt. Man fühlt sich irgendwie wie in einer anderen Welt - wie auf dem Mond! David hatte mich gewarnt, dass es kalt werden würde (0 - 5 Grad), aber ich war gut vorbereitet und hatte lange Hose, Pullover und Jacke an. Und Mütze - Kommt auch nicht alle Tage vor, dass man auf Hawaii ne Mütze trägt. Anschließend schaute ich mir die Landschaft bei einer kurzen Wanderung noch ein bisschen genauer im Hellen an, bevor es wieder runter ging. Da ich ja im Dunkeln hochgefahren war, war der Rückweg auch sehr schön, da ich jetzt die tolle Aussicht auf Maui und Umgebung erstmals von oben erleben konnte.

Sunrise at Haleakala Mit Mütze und noch ein bisschen müde Haleakala Krater

Nachdem ich ein bisschen in der Hauptstadt Kahului rumgedüst bin, ging ich nachmittags wieder an den Kamaole und relaxte ein bisschen, da ich ja schon lange auf den Beinen war.

Abends gings dann nochmal los. Ich fuhr zum "Big Beach" südlich von Kihei. Ein sehr schöner breiter Strand mit viel Platz zum relaxen. Mein eigentliches Ziel war aber der "Little Beach" leicht versteckt ud nur über Kraxeln über ein paar Klippen zu erreichen. Hier findet Sonntag abends so etwas wie eine Hippie-Party statt. Hier treffen sich Locals, Hippies und Aussteiger und feiern gemeinsam. Eigentlich wollte ich mir das Ganze nur vom Rand aus ansehen, ehe ich mich versah war ich aber mittendrin und wurde direkt bemalt. Die Stimmung ist sehr freundlich und ich kann mir gut die 60er Jahre so vorstellen. Jeder kann hier machen was er will und tut das auch. Völlig crazy auf jeden Fall.

Ich wurde auch angemalt...

 

Was darf auf Maui, dem Ursprungsort des Surfens natürlich nicht fehlen? Na klar, Surfen! Genauer Wellenreiten. Deshalb hatte ich am Montag (11.04.) Morgen einen 2-Stündigen Surfkurs gebucht. Das war witzig und ich habe auch sofort beim ersten Mal die erste Welle bis zum Strand reiten können.

Nach dem Kurs durfte man, wenn man wollte noch so lange man wollte selbst üben mit den Brettern. Da tat ich. Kleine Geschichte hierbei: Als ich so im Wasser rumdümpelte, hab ich auf einmal einen relativ großen Schatten im Wasser direkt neben mir gesehen. Ich dachte sofort leicht in Panik: Ein Rochen oder Hai! Nach näherer Betrachtung gab es aber Entwarnung. Eine freundliche Riesen-Schildkröte wollte wohl meine nicht vorhandenen Surf-Künste von Nahem beobachten.

Das Ganze hat Spaß gemacht und war eine coole Sache auf jeden Fall, aber ich bleibe dem Windsurfen treu. Robbie Naish's Kumpels am Ho'okipa haben mich überzeugt. Irgendwie liegt mir das mehr.

Danach habe ich es ruhig angehen lassen. Sachen packen, nochmal lecker essen gehen und dann ab zu meinem absoluten Lieblingsstrand direkt bei mir vor der Tür. Diesmal hatte ich mir einen Platz in der ersten Reihe für den Sonnenuntergang gesichert, wobei das nicht besonders schwer ist, da der Strand/Park (bis auf Sonntag Nachmittag) nie überlaufen war. Einfach nur eine herrliche und friedliche Stimmung. Die Leute kommen und schauen sich den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein an. Die Kinder spielen. Ein hawaiianischer Trommler trommelte. Das werde ich sehr vermissen! Morgen gehts dann weiter.

Ein Platz in der ersten Reihe!

 

Die 4. Station

Der nächste Wechsel steht nun an! Diesmal geht es nicht weit. Ich fliege nur zur Nachbarinsel Oahu, auf der Honululu liegt, und werde diese auch besichtigen. Ich bleibe also auf Hawaii. Maui war für mich ein (Lebens-)Traum und ich weiß nicht, ob dass die Touristenhochburg Waikiki Beach toppen kann. Aber mal abwarten ;-) Auch Oahu hat viel zu bieten...

 P.S. Bei der ganzen Action hier, hab ich doch tatsächlich erst am Montag gecheckt, was wir im Derby so gerissen haben.