Melbourne - City of 4 seasons a day

Dienstag, 26.04.2016

Die Ankunft in Australien war vor allem eines – KALT. Naja eigentlich hatte es als ich in Melbourne nach meinem 6-stündigen Flug von Nadi um 22:00 Uhr Ortszeit aus dem Flieger stieg immerhin angenehme 13 Grad. Aber ich war ja ca. 25 Grad nachts gewohnt ;-). Und was mir noch komischer vorkam war, dass ich wieder Schuhe/ FlipFlops tragen musste. Diese hatte ich nämlich nicht ein Einziges mal auf Fiji getragen. Selbst im Restaurant war ja Sandboden ;-). Man hatte mich bereits vorgewarnt, dass es in Melbourne innerhalb eines Tages zu 4 Jahreszeiten bzw. zu heftigen Wetterumschwüngen kommen kann. Während meiner Zeit hier war das Wetter aber wieder mal sehr schön, jedoch hatte ich trotzdem ordentlich mit meiner Gesundheit zu kämpfen.
Es war gerade Samstag abend in Melbourne als ich ankam, so dass ich mitten durchs Partyviertel mit meinem Koffer lief um zu meinem Hotel (Space Hotel) zu gelangen. Überall war Party und aus 2 Karaoke-Bars gröhlte man mir bereits entgegen.  


Das Hotel bzw. etwas besseres Hostel finde ich sehr gut. Es gibt alles was man so braucht: Wäscherei, ein kleines Kino, riesige Küche, eine Bar mit ausgelassener Stimmung im Erdgeschoß, eine Dachterasse mit Whirlpool, sogar einen Fitnessraum haben sie. Ich hatte diesmal wieder ein kleines Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad gebucht. Wie lange ich bleibe, werde ich spontan entscheiden, je nachdem wie schnell ich mit meinem Besichtigungsprogramm durchkomme.


Die erste Nacht habe ich leider gar nicht gut geschlafen, warum weiß ich selbst nicht genau. Ich hoffe ich werde nicht krank. Ziemlich müde machte ich mich deshalb am Sonntag (24.04.) auf einen ersten Fußmarsch. Es ging zunächst vom Hotel zum Eureka Tower und dem zugehörigen Skydeck im 88. Stockwerk. Ich wollte hierdurch erstmal einen Überblick über die Stadt bekommen. Dies sollte mir auch super gelingen.  Das Wetter spielte mal wieder perfekt mit! Strahlendblauer Himmel! Ich hoffe das geht so weiter! Das Observation Deck ist für mich das Beste, auf dem ich bis jetzt gestanden habe. Auch besser als in New York oder sonst wo meines Erachtens. Hier kann man nämlich nicht nur die Aussicht über Melbourne genießen, sondern man bekommt auch direkt die Sehenswürdigkeiten der Stadt aufgezeigt. Überall auf dem Skydeck sind kleine Fernrohre angebracht, die auf eine spezielle Sehenswürdigkeit gerichtet sind. So kann man direkt von oben schon mal grob seine Route für den Tag abstecken. Sehr cool! Der Überblick ist auch absolut perfekt, auch deshalb, weil es sich wohl um die höchste Aussichtsplattform der südlichen Hemisphäre handelt. Man kann direkt die Sportbegeisterung der Stadt nachvollziehen, mit dem Cricket Ground, dem Formel 1-Kurs, den Tennis-Stadien und dem Etihad-Stadium. Gefällt mir gut, dass die Leute hier so sportbegeistert sind.
Auch sieht man von hier oben den CBD – Central Business District sehr gut im Überblick, also quasi Downtown Melbourne. Hier liegt auch mein Hotel und das innerstädtische Leben findet hauptsächlich hier statt.

Flinders Street Station / Federation Square / CBD von oben
Wieder unten ging ich noch ein ganzes Stückchen weiter in Richtung Royal Botanic Gardens. Auch hier trifft man jede Menge Jogger/-innen vielleicht auch nochmal ein Paar mehr weil Sonntag war. Die Royal Botanic Gardens sind eine wunderschöne Parkanlage zum Ausruhen und Verweilen. Die unterschiedlichsten Bäume aus aller Welt wurden hier angepflanzt und so sind auch sehr viele Vögel hier zu Hause. Da es mir an diesem Tag wirklich sichtlich schwer viel große Strecken zu laufen (vielleicht Jetlag & wenig Schlaf), ruhte ich mich hier erstmal ein bisschen aus. 
Anschließend ging‘s weiter zum Shrine of Rembrance nebenan. Ein Kriegsdenkmal und gleichzeitig sehr schön anzusehen. Da ich langsam wirklich platt war, ging ich zurück zum Haupt-Touristen-Zentrum Melbournes. Dem Federation Square bzw. der Flinders Street Station. Im Prinzip ist das der Hauptbahnhof Melbournes, ein sehr schönes Gebäude, mit dem dazugehörigen Vorplatz. Hier kann man sich als Tourist mit Infos und Karten eindecken. WIFI ist hier auch kostenlos. Wirklich sehr gut organisiert.

Flinders Street Station

Nachdem ich mir alles angeschaut hatte, setzte ich mich in die ebenfalls kostenlose City Circle Tram, die einmal um den CBD fährt, und schaute mir bei einer kompletten Umrundung die Highlights der Stadt an, die sogar angesagt wurden. Innerhalb des CBD fährt man ebenfalls komplett kostenlos mit den Trams, das ist wirklich touristenfreundlich gemacht.  
Nachdem ich nun also wirklich einen guten Überblick bekommen hatte, verbrachte ich den Rest des Abends (bis auf einen Spaziergang in die umliegenden geschäftigen Straßen fürs Abendessen) im Hotel unter anderem mit Waschen und einigen Vorbereitungen, da es am nächsten Tag früh losgehen würde und der Tag ebenfalls sehr lang werden würde.


 
Meine schlimmsten Befürchtungen sollten am Montag (25.04.) in Erfüllung gehen und das zu einem Zeitpunkt, der ungünstiger nicht hätte sein können. Etwas, was ich unbedingt auf dieser Reise vermeiden wollte: Ich wurde krank!
Ich hatte für diesen Tag einen Roundtrip in einem kleinen 25-Personen-Bus über die Great Ocean Road gebucht. Eine schöne Küstenstrasse, die an einigen Highlights vorbeiführt. Wir sind die Route andersrum als normal üblich abgefahren, da der Fahrer uns den Tip gab, dass die Highlights dann in einem besseren Licht zu sehen wären. Das kann ich bestätigen.  
Da ich den Trip schon bezahlt hatte, schleppte ich mich also morgens um 7:00 Uhr zum Bus. Der gesamte Trip wäre bestimmt sehr schön gewesen, wenn ich nicht wirklich krank gewesen wäre mit allem was dazu gehört: Husten, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und allgemeine Schlappheit. So waren die kurzen Wanderungen zu den verschiedenen Aussichtspunkten bereits richtig anstrengend für mich. Noch hinzu kam, dass dies wohl der längste Tag mit einem Trip während meiner gesamten Reise sein sollte. Erst um 9:00 Uhr abends wurde ich wieder am Hotel abgesetzt. Also 14 Stunden im Bus! Ich muss ehrlich sagen, dass ich an diesem Tag sehr häufig an zu Hause und mein eigenes Bett gedacht habe. Passte also wirklich alles ;-)


Aber zurück zu der Tour. Der Fahrer erzählte immer wieder schöne kleine Anekdoten zu den Orten die wir besuchten. Es ging zunächst zu den 12 Apostels, eine weltberühmte Sandstein-Formation und im Prinzip direkt das absolute Highlight gleich am Anfang. Toll anzugucken.

12 Apostels

Danach ging es zum direkt daneben liegenden Loch Ard Gorge, eine Schlucht mit Sandstrand und einer schönen Geschichte (Loch Ard Gorge).

Dann fuhren wir zu den Gibsons Steps, ebenfalls nicht weit entfernt. Hier entdeckten wir einige Wellenreiter, was an dieser Küste, wie auch in Hawaii, auch wieder sehr groß geschrieben wird. Hier allerdings alle in Neopren – Das Wasser ist wirklich sehr kalt.


Weiter ging es auf eine kurze Wanderung durch einen Regenwald. Sehr ruhig und angenehm, insbesondere für mein angeschlagenes Gemüt. Der Tag sollte sich aber noch lange ziehen und mein Zustand sollte sich nicht bessern. Es war erst 15:00 Uhr.
Bei der nächsten Station bekam ich meinen ersten Koala und einige bunte Vögel zu sehen. Die Koalas sind wirklich süß und gemütlich. Sie schlafen bis auf 4 Stunden den ganzen Tag. In der restlichen Zeit fressen sie Eukalyptus-Blätter.  


Danach ging es auf den schönsten Teil der Great Ocean Road. Zwischen Apollo Bay und Torquay (dem Anfang der Great Ocean Road: Für uns allerdings das Ende, da wir ja anders herum gefahren waren).

Hier sind einige schöne kleine Ortschaften mit Stränden und kleinen Geschäften und die Straße schlängelt sich gemütlich an der Küste entlang. Wenn ich diesen Trip nochmal machen würde, würde ich mir ein Auto mieten und nur diesen Teil der Great Ocean Road sehr intensiv abfahren. So ist man sehr viel flexibler als mit so einem Kleinbus. In Apollo Bay würde ich gucken einen Rundflug zu den 12 Apostels zu bekommen, weil sich der Rest dazwischen nicht wirklich lohnt meines Erachtens. So spart man Zeit und bekommt trotzdem alles zu sehen.
Obwohl mir wirklich den gesamten Tag nicht zum Lachen zumute war, habe ich versucht für die Fotos gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Man erkennt vermutlich zum Teil, dass es ein erzwungenes Lächeln ist (wenn es überhaupt ein Lächeln ist). Es war auf jeden Fall ein absolutes Highlight meiner Reise! Ein sehr NEGATIVES!


In der Nacht nahm ich auf Zuraten meiner lieben Mama Schmerztabletten. Diese hatte ich natürlich in meiner Reiseapotheke, so dass ich sagen kann auch auf diesen Fall vorbereitet gewesen zu sein. Wer mich kennt weiß wie ungern ich Schmerztabletten nehme. Ich habe sogar bei meinen Schlüsselbeinbrüchen darauf verzichtet. Insofern ging es mir wirklich schlecht. Sie halfen mir aber die Nacht und den nächsten Tag zu überstehen.


Am Dienstag (26.04.) ließ ich es natürlich sehr ruhig angehen. Ich schlief aus und machte dann einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Da direkt neben meinem Hotel das Old Melbourne Gaol (Altes Gefängnis) lag, schaute ich mir dieses noch an, weil ich das noch auf meiner Liste hatte. Hier kann man eine witzige Tour mitmachen, wo man selbst als Gefangener behandelt wird. Man wird in eine Zelle gesperrt, muss sich in der Reihe aufstellen usw. Sehr witzig. Den Gefängnistrakt selbst fand ich sogar irgendwie beeindruckender, wenn auch nicht so groß, als den auf Alcatraz.

 

Ansonsten ruhte ich mich aus und packte meine Sachen. Im Fernsehen in Australien laufen noch coole alte Serien, wie beispielsweise Hoogan’s Heroes (Ein Käfig voller Helden) ;-)


Aber auch wenn ich versucht habe das Krankwerden durch gesunde Ernährung und Lebensweise zu vermeiden, so war es wohl nur eine Frage Zeit, wann es passieren würde. So oft wie ich mit 200 anderen hustenden und nießenden Leuten auf engstem Raum im Flieger eingepfercht war und so oft wie ich irgendwelche Flughafenklinken öffnen musste, war es wohl nun Zeit dafür. Auch das ist eine Erfahrung, die man wohl auf so einer Reise macht, zwar keine gute aber auch daraus kann ich etwas mitnehmen. Ich reagiere mittlerweile extrem allergisch darauf, wenn jemand sich die Hände beim Nießen und Husten ins Gesicht hält. Dann kann er mir ja gleich in den offenen Mund husten! Und auch auf Eltern, die ihren Kindern beibringen: Hand vor den Mund. Man nimmt dafür den Ärmel!  


 
Die 7. Station
Ich hoffe nur, dass es schnell wieder besser wird mit meiner Gesundheit, denn ich habe inzwischen meinen Flug nach Sydney gebucht. Ich fliege am Mittwoch Nachmittag um hoffentlich weitere Abenteuer erleben zu können. Ich kann nur hoffen, dass ich den Flug gut überstehe.

P.S. Irgendwie hat der Upload von einigen Bildern nicht funktioniert. Keine Ahnung wieso. Deswegen gibt es zu einigen Stationen auch kein Bild hier. Könnt ihr euch später bei nem Foto-Abend bei mir angucken ;-)