Im Epizentrum des Tourismus

Mittwoch, 13.04.2016

Der Flug am 12.04. von Kahului (Maui) nach Honolulu verlief sehr ruhig. Er war ja auch nur eine halbe Stunde lang. Ich frage mich wirklich wie günstig fliegen wirklich ist, wenn sich selbst für eine so kurze Reise ein Flug mehr lohnt als eine schnelle Fähre (Es gibt zwischen den Hawaiianischen Inseln keine Fähre mehr)?
In Honolulu angekommen bin ich direkt zu meinem Shuttle von Hawaii23 gegangen, das ich vorher gebucht hatte, um zum Hotel zu kommen. Ja ganz recht, diesmal hatte ich ein Hotel gebucht (White Sands Hotel Waikiki). Der Shuttle-Service war super, sehr pünktlich und eine witzige Geschichte gabs obendrauf! Mein Fahrer, James, und ich haben uns direkt auf Anhieb gut verstanden. Er hat mich unglaublich herzlich auf Oahu willkommen geheißen. Ich habe mich sofort super wohl gefühlt und er hat mir während der Fahrt witzige Dinge über Waikiki und sich erzählt und direkt erste Tips gegeben, wo ich mich rumtreiben soll und was ich dort alles anstellen soll. Als wir uns verabschiedeten hab ich ihm ein Extra-Trinkgeld für die coole Fahrt gegeben. Es muss schon ziemlich lustig ausgesehen haben, zumindest wenn man in die Gesichter Passanten geguckt hat. Hierfür muss man vermutlich wissen, dass James ein dicker, gemütlicher Afroamerikaner ist, der sich mit einem Handshake von seinem weißen etwas schlankeren Toastbrot-Kumpel verabschiedet hat. Das hat die Leute wohl etwas irritiert. ;-)


Dann war ich also angekommen. Waikiki Beach – Vielleicht der berühmteste Strand der Welt und das absolute Epizentrum des Tourismus auf den gesamten Hawaiianischen Inseln. Hier reiht sich Hotel an Hotel bzw. Bettburg an Bettenburg. Dieses kleine Fleckchen Erde hat es ganz schön in sich. Da ja erst Nachmittag war, begann ich auch direkt die Gegend zu erkunden. Hier gibt es wirklich alles was der gemeine Tourist benötigt: Strand, Restaurants, Shopping, Rentals, Souvenirs und an wirklich JEDER Ecke einen ABC Store (Kleiner Supermarkt).
Der Strand ist sehr schön! Schön voll! Für mich, der vom ruhigen friedlichen Maui kam, war die Hektik am Strand und in den Strassen ein ganz schöner Kulturschock. Der Strand ist aber wirklich toll: langgezogen und sichelförmig, klares Wasser, Palmen etc. Nur leider weiß das nicht nur ich. Ich blieb bis nach Sonnenuntergang am Strand, wo es dann auch deutlich ruhiger wurde. Zum Sonnenuntergang gab es zufällig am Strand eine hawaiianische Aufführung mit Hula-Tanz und Musik auf der Ukulele. Glück gehabt - Nein das passiert hier jeden 2. Tag! Das war eine sehr nette Einstimmung auf den nächsten Tag.
Waikiki Beach Waikiki Beach Nette Hula-Show Ganz schön voll beim Sonnenuntergang


Am Mittwoch (13.04.) hatte ich mir direkt ein straffes Programm gestrickt. Deshalb gings schon um 5:30 aus dem Bett. Mit dem Bus fuhr ich zum Diamond Head Crater. Dies ist ein alter Vulkan, südlich von Waikiki Beach, der einem einen super Überblick über ganz Honolulu und Umgebung verschafft. Man kennt den Ausblick auch aus einer Fernseh-Werbung, ich glaube Expedia oder so. 2 Nachteile hat das Ganze aber: 1. Der Bus fährt nur bis unten. Wenn man zur Spitze will muss man einen Trail nehmen, aber das bin ich ja inzwischen gewohnt. 2. Der Trail ist relativ einfach zu bewältigen. Dies bedeutet, wenn man nicht in einen ziemlichen Stau auf dem engen Trail gelangen will, muss man sehr früh hoch, was ich auch tat. Der Trail ist aber trotz allem schweißtreibend, vor allem wenn man wie ich mehr oder weniger zügig hoch und runter wollte, da ich ja noch mehr vor hatte an diesem Tag. Der Ausblick entschädigt aber wieder. Ein wunderbarer Anfang um die Gegend kennenzulernen. Oben ist eine alte Festung mit Bunkeranlagen, durch die man zum Teil durch muss. Ich war innerhalb von 45 Minuten einmal oben und wieder unten. Also kein Vergleich zum Pipiwai-Trail auf Maui, bei dem ich deutlich mehr schwitzen musste und der auch deutlich länger war.

Waikiki vom Diamond Head aus
Weiter gings auf eine lange Busfahrt in den Norden der Insel zum Polynesian Cultrural Center. Ich wollte ja etwas über die Leute und Gegenden erfahren, wo ich mich aufhalte, und das konnte ich dort perfekt. In dem Center stellen verschiedene polynesische Inselgruppen in kleinen Shows ihre Kultur dar. In einigen Internet-Kritiken hatte ich gelesen, dass das Center so eine Art hawaiianisches Disneyland ohne Achterbahnen sein soll, also mehr oder weniger auf Kommerz ausgelegt. Selbst wenn es das ist, kann ich nicht bestätigen, dass es hier nur um mein Geld ging! Ich fand die verschiedenen Darbietungen wirklich gelungen und aufschlussreich um etwas über diese völlig andere Kultur als unsere zu erfahren. Besonders gefallen haben mir die Shows von Samoa und Tonga, da sie sehr witzig aufgezogen waren. Schön ist auch, dass es sehr interaktiv abgeht. Das heißt man soll ab und zu mitmachen. In der Hawaiianischen Show lernt man beispielsweise den Hula-Tanz ein bisschen. Bei der Fiji-Show lernt man auf einem Bambusrohr-Musik zu machen, in Samoa wie man auf eine Palme klettert und Feuer macht usw. Ich fand das herrlich erfrischend und alle Zuschauer machten auch wirklich mit. Liegt vielleicht daran, dass nicht sonderlich viele Europaer anwesend waren, die sich ja eher berieseln lassen wollen, als selbst mitzumachen.
Der Enthusiasmus und die Freude dieser Darsteller steckt alle an. Es sind wirklich sehr freundliche und offene Menschen, die man hier trifft (im Übrigen auch außerhalb des PCC). Die Darsteller sind hauptsächlich Studenten des örtlichen Colleges, die sich das Studium nur durch das PCC leisten können. Ich habe bei Disney oder sonst wo noch nicht so oft und in einer solchen Freundlichkeit gehört: „We are so glad that you came!“ Ich glaube, dass das ernst gemeint ist. Die Darsteller haben sich regelrecht bedankt auftreten zu dürfen, da sie wissen, dass sie wohl nur dadurch hier sein können. Von dieser Art von Freundlichkeit und Leidenschaft Dinge zu tun können wir viel lernen. Ich habe wirklich viel dafür übrig und dort für mich selbst Einiges mitnehmen können!

Danach gings wieder nach Waikiki mit dem Bus, was wieder ca. 2 Stunden dauerte. Ein harter Tag wieder und ich war komplett platt und viel ins Bett.