Forget about the Price Tag - St. Tropez

Sonntag, 20.08.2017

Wie erwartet bin ich die ersten 4 Tage nicht dazu gekommen ein Update zu schreiben, hauptsächlich weil ich mit Nichtstun beschäftigt war. Nun also der erste Reisebericht.

Zunächst traf ich mich nach einem ruhigen Flug auf dem Flughafen in Nizza am Donnerstag den 17.8. mit meinen Freunden.
Von hier aus ging es mit einem Miet-Bulli weiter an die Strände nahe St. Tropez. Genauer gesagt in den Bungalow-Park Toison Dˋor. Hier verbrachten wir die Tage am Strand und die Abende beim Grillen in ausgelassener Stimmung.
Der Strand war wunderbar und das Wasser gerade so warm, dass es immernoch eine Abkühlung war, wenn wir reinsprangen und ein wenig Ball spielten.


Am Freitag Abend dem 18.8. gingen wir in eine der vielen Strandbars, die direkt neben dem Bungalow-Park lagen – Das „Stefano“ – Ein Open-Air House Club direkt am Strand. Hier wurde uns zum ersten Mal sehr deutlich bewusst, warum die Gegend hauptsächlich bei reichen und berühmten Leuten sehr beliebt ist. Hatten wir uns erst gefreut, dass der Eintritt frei war, mussten wir uns aber beim Anblick der Getränkekarte ordentlich die Augen reiben. Sie hatten nicht mals gezapftes Bier. Dafür unendlich viele Sorten Wein, Champagner und sonstige Spirituosen. Die teuerste Flasche lag bei 39.000 Euro. Wir begnügten uns aber mit einem kleinen Corona Flaschenbier für immerhin „günstige“ 10 Euro pro Flasche. Der Club war noch nichtmals sonderlich gut bzw. war er unfassbar leer und das in der Hochsaison. Verwundert verließen wir diesen rasch nach der ersten Runde und tranken lieber Dosenbier aus dem Supermarkt ;-)


Am nächsten Abend (Samstag 19.8.) wurde es aber noch extremer. Obwohl schon sehr müde und ich mich auch noch etwas abgeschlagen fühlte, fuhren wir mit dem Taxi nach St. Tropez! Ich weiß noch immer nicht was ich von dem kleinen Dörfchen halten soll. Im ersten Moment war der Hafen wahnsinnig beeindruckend. Die vielen riesigen Luxus-Yachten brachten mich ganz schön ins Staunen. Definitiv BEEINDRUCKEND! Vor allem weil sie im Dunkeln auch wunderschön beleuchtet waren.


Trotz der Schönheit fiel mir aber nach kurzer Zeit auch auf, worum es dabei eigentlich ging. Das ganze Dorf und der Hafen sind im Prinzip nichts anderes als ein Laufsteg für die Reichen und Schönen – „Sehen und gesehen werden“ ist das Motto. Protzen, angeben etc. Nach dem dritten Ferarri, der ohne Grund direkt vor einem Club inmittten der Fußgängermenge anhielt um sich in Szene zu setzen, konnte ich dem Treiben nichts mehr abgewinnen und fand es irgendwie einfach nur noch stumpf. Lustig anzugucken, aber stumpf. Ich hab schnell gemerkt, dass das nicht meine Welt ist, selbst wenn ich so viel Geld hätte, müsste ich das nicht haben.


Das pöbelnde Fußvolk (also wir) ging, anstatt in einen der überteuerten Clubs, lieber in einen kleinen urigen Irish Pub am Ende des Hafens, der gar nicht mal allzu teuer war (Ein 0,5l Bier 6 Euro). Hier hatten wir einen unglaublich spaßigen Abend mit vielen Diskussionen, vielleicht auch ein bißchen dem Alkoholkonsum geschuldet. Sehr lustig.


Am Sonntag (20.8.) ging es dann ans Abschied nehmen. Meine Freunde fuhren wieder gen Heimat, während ich meinen Flieger zur 2. Station bestieg:


Rom – Die ewige Stadt


Hier möchte ich ein paar Tage die beeindruckende Historie der Stadt und Umgebung von Nahem begutachten. Eingekehrt bin ich völlig übermüdet am Sonntag abend im Hotel Apollo – Klein, einfach aber für meine Zwecke völlig ausreichend: Sauber, freundlich und sehr zentral gelegen. Auf gehtˋs ins nächste Abenteuer!

Zurückblickend war St. Tropez eine tolle Erfahrung, vor allem die Strände und das Quatschen und Feiern mit den Jungs. Gleichzeitig hat mich dieser riesige Reichtum und unnütze Überfluß an Allem in St. Tropez aber auch sehr nachdenklich zurückgelassen. Zudem habe ich bei den Franzosen weiterhin das Gefühl, dass sie (auch weiterhin) auf Deutsche nicht gut zu sprechen sind. In jeder Bar oder Laden wurde man irgendwie komisch angeguckt, wenn sie merkten dass wir aus Deutschland stammten. Und das wir das Bestellen zum Teil auf englisch taten war auch nicht sehr erwünscht meines Erachtens nach. Wie auch immer GEILE TAGE und eine Erfahrung mehr im Leben, die sich allein deswegen gelohnt hat!