Berichte von 04/2016

Sydney - Harte Zeiten

Samstag, 30.04.2016

Hatte ich bei meinem letzten Post noch gehofft, dass es nur eine kurze Auszeit aufgrund meiner Krankheit geben würde, musste ich erkennen, dass nicht immer alles läuft wie geplant.

Der Flug von Melbourne nach Sydney am Mittwoch (27.04.) war für mich gar nicht erholsam. Eigentlich war der Flug nur etwa eine Stunde aber mit Transfer zum Flughafen, Check in, Kofferabgabe, Koffer wiederholen, Transfer zur Unterkunft etc. waren es dann auch wieder sehr anstrengende 6 Stunden. Ich war völlig alle als ich um 18:00 Ortszeit im Sydney Central YHA, meiner Unterkunft in Sydney, ankam. Das Hostel ist ähnlich wie das in Melbourne: Fernsehräume, Kino, Küche, usw. Alles gut soweit also.

Gott sei Dank hatte ich hier ein Einzelzimmer mit eigenem Bad vorgebucht. Meine letzten Zweifel, ob ich wirklich hätte mit meiner Grippe fliegen sollen, erübrigten sich dadurch völlig. Ich war einfach nur froh Ruhe zu haben, ein größeres Zimmer und Bett als in Melbourne und vor allem eine bequemere Matratze.

Jetzt hieß es regenerieren! Genau wie mein Cousin Jörn so schön schrieb: „Nimm Gas raus“. Das tat ich! Komplett! Leider ging das Gesundwerden nicht so wie erhofft. Es sollten noch ein paar üble Tage folgen, denn in der ersten Nacht in Sydney bekam ich richtig heftig Fieber, vermutlich aufgrund des Fluges/Stresses. Ich habe nachts die Bettdecke und meine Schlafsachen tauschen müssen, weil sie pitschnass waren. Die Gliederschmerzen waren mittlerweile trotz Schmerzmitteln so schlimm, dass ich kaum wagte mich im Bett umzudrehen. Eine schreckliche Nacht, die man ganz sicher nicht am anderen Ende der Welt erleben möchte.

Morgens (28.04.) nach dem Duschen raffte ich mich kurz auf um frisches Obst und Getränke für die nächsten Tage einzukaufen, damit ich nicht mehr so oft rausmusste. Das war schon beinah zu viel des Guten. Ich kam schweißgebadet zurück vom Supermarkt. Also wieder unter die Dusche. Neben dem Schlafen war Duschen eine meiner Hauptbeschäftigungen in den ersten Tagen in Sydney. Danach wieder ab ins Bett.

An diesem Tag gab es wirklich nur einen Lichtblick. Abends gegen 17:00 Uhr, nachdem ich den ganzen Tag gedöst, gelesen oder geschlafen hatte, raffte ich mich doch mittels mittlerweile diverser Schmerzmittel auf um Maren & einen ihrer Arbeitskollegen zu treffen. Maren ist eine gute Freundin meiner Cousine Annika, die für ein Jahr in Sydney wohnt/ arbeitet und sich liebenswerterweise bereit erklärt hat mir die Stadt ein bisschen zu zeigen. Lieben Dank nochmal an Annika für das Vermitteln ;-)

Wir trafen uns auf einen Cocktail in der O Bar, eine sich drehende Bar im 47. Stock mitten im Central Business District. Natürlich gab‘s für mich nur einen Alkoholfreien. Ich bin ja nicht wahnsinnig! Ich war ja froh die kurze Strecke zur Bushaltestelle heil überstanden zu haben. Durchgeschwitzt war ich natürlich sofort. Der Cocktail war aber trotzdem lecker (viele Vitamine) und die Bar hatte Maren super ausgesucht. So konnte ich einen ersten Überblick über die Stadt ohne viel Aufwand gewinnen. Und das auch noch bei Sonnenuntergang! Perfekt! Bis auf den kleinen Umstand, dass ich mich wie ein Häufchen Elend fühlte. Hier sah ich auch direkt zum ersten Mal die berühmte Harbor Bridge und die noch berühmtere Oper. Ein toller erster Eindruck der Stadt und vom Sydney Harbor. Es ging aber nach 1,5 Stunden wieder nach Hause. Wurde ja Zeit, dass ich mal wieder dusche und schlafe. Im Übrigen erneut mit Bettdecken- und Kleiderwechsel in der Nacht!

Sydney Harbor Bridge & Oper
 
Am nächsten Tag (Freitag 29.04.) war das Bild wieder kein Anderes. Eigentlich wollten Maren und ich an diesem Tag eine Runde durch die Stadt starten, weil sie frei hatte an dem Tag. Das musste ich aber canceln. Es ging einfach nicht. Mein Tagesablauf bestand erneut aus Duschen, Dösen, die Zimmerdecke Anstarren und Hoffen, dass es endlich besser wird. Das wurde es aber nicht. Ich konnte mich immernoch kaum bewegen. Da ich mittlerweile von Schlimmerem ausging als einer gewöhnlichen Grippe und mittlerweile 4 Tage ununterbrochen Schmerzmittel genommen hatte, raffte ich mich auf und ging zum Arzt. Wie gesagt, ich HASSE Schmerzmittel und nehme sie nur im absoluten Notfall! Ich hatte ein bisschen Angst, ob ich mir nicht auf Fiji durch einen Mosquito-Stich (der Einzige überhaupt auf Fiji) am letzten Tag nicht vielleicht Dengue-Fieber oder ein anderes tropisches Fieber geholt hatte.

Die Ärztin war sehr nett und nahm sich viel Zeit für mich. Sie nahm mir die Angst und meinte, dass es nicht besonders wahrscheinlich ist, dass es Dengue-Fieber ist und dass es auch wenn es Dengue wäre nicht weiter schlimm wäre. Sie ging von irgendeiner Virusinfektion aus, und wollte auch Dengue nicht ausschließen. Sie verschrieb mir etwas gegen allgemeine Virusinfektionen. Ich nahm es und ging wieder ins Bett. Vorher natürlich duschen ;-)

Für abends hatte Maren mich gefragt, ob ich mit ihr und 10 Arbeitskollegen mitkommen wollte zum Rugby. Das wollte ich unbedingt mal sehen auch wenn ich nicht wirklich fit dafür war. Die Arbeitskollegen waren alle, genau wie Maren, super nett. Ich fühlte mich direkt sehr wohl unter ihnen und quatschte viel mit ihnen. Lag vielleicht auch an den Schmerzmitteln ;-)
Den ersten Funken Hoffnung auf Besserung meiner Lage kam mir während des Rugby-Spiels. Denn zum ersten Mal seit Tagen hatte ich mal wieder wirklich Hunger. Also gab’s Hotdog und Chips. Es spielten die Parramatta Eels gegen die Canterbury-Bankstown Bulldogs. Ein Derby. Ich war ziemlich fasziniert vom Spiel und fand es einen superguten Einfall von Maren. Das Olympia-Stadion von 2000 (ANZ-Stadium) fasst 83.000 Besucher. Trotz Derby waren aber nur knapp 32.000 gekommen. Das wunderte mich doch etwas, zumal die Karten nur 20 australische Dollar kosteten. Wir waren für die Bulldogs (ich wurde direkt eingenordet), die aber leider kläglich vergeigten. Schade, ich hatte mich darauf gefreut ihr Lied „Who let the dogs out“ am Ende zu hören. Trotzdem war es ein schöner Abend. Die Anderen zogen noch weiter (es war ja Freitag Abend). Ich wäre liebend gern mitgekommen, aber mir ging es weiterhin nicht gut.


In der Nacht das gleiche Spiel wie in den Vorrigen: Bettdeckenwechsel und Kleidertausch weil völlig verschwitzt.


Am Samstag morgen (30.04.) ging es mir, auch weil ich besser als in den Vornächten geschlafen hatte, etwas besser. Ich wagte es die Schmerzmittel abzusetzen und mich auf die Strasse zu trauen. Endlich konnte ich, zwar sehr gemächlich aber überglücklich nicht sofort Zusammenzubrechen, Sydney angucken. Ich begann natürlich am berühmtesten Bauwerk - Der OPER!

Auch wenn mir bereits bei den vorherigen Stationen einige Leute weiß machen wollten, dass die Oper nur ein Betonklotz ist, der gar nicht so toll aussieht, kann ich das nicht bestätigen. Ich finde sie ist schon ein beeindruckendes Bauwerk und passt ganz gut in den Hafen.

Sydney Harbor Bridge & Oper & Nico

Zu Fuß ging es weiter in die Royal Botanic Gardens und zum Government House (Haus des Gouvernor of New South Wales) direkt neben der Oper. Die Gärten fand ich noch schöner als die in Melbourne. Jetzt kann ich aber verstehen, warum vielerorts die Ureinwohner sehr sauer auf ihre Kolonialherren waren. Würde mich auch sauer machen, wenn auf einmal ein Schiff angesegelt kommt und der Typ darauf sucht sich einfach das coolste Stück Land der Gegend aus und fragt nicht ob das jemandem gehört, sondern baut sich da sein Haus drauf oder noch schlimmer lässt es von den Ureinwohnern bauen. Das ist mir im Übrigen auch andernorts aufgefallen, z.B. Hawaii, wo viele Ureinwohner sich auf keinen Fall mit Amerika identifizieren wollen. Ich war da in Ecken unterwegs, wo Schilder im Garten standen: „Hawaii is not America“.

Royal Botanic Gardens

Von den Royal Botanic Gardens ging es dann zurück zum Circular Quay. Hier legen die Fähren und Schiffe an. Ein lustiges Schauspiel, weil gefühlt jede Minute ein Schiff ein- oder ausläuft.

Von hier aus ging es weiterhin zu Fuß in den angrenzenden Stadtteil The Rocks und zur Sydney Harbor Bridge. Auf der Brücke war ich sogar so fit, dass ich mir die 200 Stufen zum Pylon Lookout zutraute. Einer Aussichtsplattform in einem der 4 Grundpfeiler der Brücke, perfekt für die Aussicht auf Oper und CBD.

  Oper & rechts Circular Quay

Wieder unten war ich weiterhin guter Dinge, auch wenn ich merkte, dass ich so langsam ruhiger machen musste. Ich ging weiter bis Darling Harbor. Hier sind einige der Haupt-Touristen-Attraktionen untergebracht, wie SeaLife oder Madame Tassaud’s. Einer durfte natürlich auch nicht fehlen.

Darling Harbor

Dies ist ein schönes Viertel, aber ich verschaffte mir nur einen kurzen Überblick und weil ich nicht mehr Gehen wollte, setzte ich mich in die Fähre zurück zum Circular Quay. Das Schöne bei der Rückfahrt ist, dass man unter der Harbor Bridge durch und vorbei an der Oper fährt, so dass man diese von allen Seiten knipsen kann.

Da erst Nachmittag war und ich zwar nicht mehr laufen wollte, aber genauso wenig wie die 2 Tage zuvor im Hostelzimmer versauern wollte, nahm ich die nächste Fähre nach Manly. Ebenfalls sehr berühmt. Manly liegt im Norden von Sydney hat einen schönen Strand und einige coole Surfgeschäfte, da auch hier wiedermal die Wellenreiter zu Hause sind. Und wiedermal gefiel es mir, vielleicht gerade aufgrund dieses Umstandes und weil es etwas ruhiger war als in Sydney, besonders gut. Ich scheine Orte am Meer, an denen Wassersport bzw. Surfen, egal ob Wellenreiten oder Windsurfen, großgeschrieben wird, wirklich zu mögen.

Manly

Von Manly fuhr ich dann erneut mit der Fähre zurück zum Circular Quay. Was ein unglaublicher (geplanter ;-)) Zufall, dass gerade die Sonne unterging als wir zur Harbor Bridge und der Oper kamen.

Vom Circular Quay fuhr ich dann nur noch mit der Bahn ins Hotel. Ein fitter Nico hätte den Tag vermutlich als einen gemütlichen Tag abgetan. Ich war jedoch weiterhin noch lange nicht auf 100%, so dass ich völlig platt war und den Abend im Hostel blieb. Ich hoffe meine Gesundheit und Fitness kommt nun die nächsten Tage nach und nach zurück. Ich werde aber meine Touren meinem Zustand anpassen.  

Melbourne - City of 4 seasons a day

Dienstag, 26.04.2016

Die Ankunft in Australien war vor allem eines – KALT. Naja eigentlich hatte es als ich in Melbourne nach meinem 6-stündigen Flug von Nadi um 22:00 Uhr Ortszeit aus dem Flieger stieg immerhin angenehme 13 Grad. Aber ich war ja ca. 25 Grad nachts gewohnt ;-). Und was mir noch komischer vorkam war, dass ich wieder Schuhe/ FlipFlops tragen musste. Diese hatte ich nämlich nicht ein Einziges mal auf Fiji getragen. Selbst im Restaurant war ja Sandboden ;-). Man hatte mich bereits vorgewarnt, dass es in Melbourne innerhalb eines Tages zu 4 Jahreszeiten bzw. zu heftigen Wetterumschwüngen kommen kann. Während meiner Zeit hier war das Wetter aber wieder mal sehr schön, jedoch hatte ich trotzdem ordentlich mit meiner Gesundheit zu kämpfen.
Es war gerade Samstag abend in Melbourne als ich ankam, so dass ich mitten durchs Partyviertel mit meinem Koffer lief um zu meinem Hotel (Space Hotel) zu gelangen. Überall war Party und aus 2 Karaoke-Bars gröhlte man mir bereits entgegen.  


Das Hotel bzw. etwas besseres Hostel finde ich sehr gut. Es gibt alles was man so braucht: Wäscherei, ein kleines Kino, riesige Küche, eine Bar mit ausgelassener Stimmung im Erdgeschoß, eine Dachterasse mit Whirlpool, sogar einen Fitnessraum haben sie. Ich hatte diesmal wieder ein kleines Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad gebucht. Wie lange ich bleibe, werde ich spontan entscheiden, je nachdem wie schnell ich mit meinem Besichtigungsprogramm durchkomme.


Die erste Nacht habe ich leider gar nicht gut geschlafen, warum weiß ich selbst nicht genau. Ich hoffe ich werde nicht krank. Ziemlich müde machte ich mich deshalb am Sonntag (24.04.) auf einen ersten Fußmarsch. Es ging zunächst vom Hotel zum Eureka Tower und dem zugehörigen Skydeck im 88. Stockwerk. Ich wollte hierdurch erstmal einen Überblick über die Stadt bekommen. Dies sollte mir auch super gelingen.  Das Wetter spielte mal wieder perfekt mit! Strahlendblauer Himmel! Ich hoffe das geht so weiter! Das Observation Deck ist für mich das Beste, auf dem ich bis jetzt gestanden habe. Auch besser als in New York oder sonst wo meines Erachtens. Hier kann man nämlich nicht nur die Aussicht über Melbourne genießen, sondern man bekommt auch direkt die Sehenswürdigkeiten der Stadt aufgezeigt. Überall auf dem Skydeck sind kleine Fernrohre angebracht, die auf eine spezielle Sehenswürdigkeit gerichtet sind. So kann man direkt von oben schon mal grob seine Route für den Tag abstecken. Sehr cool! Der Überblick ist auch absolut perfekt, auch deshalb, weil es sich wohl um die höchste Aussichtsplattform der südlichen Hemisphäre handelt. Man kann direkt die Sportbegeisterung der Stadt nachvollziehen, mit dem Cricket Ground, dem Formel 1-Kurs, den Tennis-Stadien und dem Etihad-Stadium. Gefällt mir gut, dass die Leute hier so sportbegeistert sind.
Auch sieht man von hier oben den CBD – Central Business District sehr gut im Überblick, also quasi Downtown Melbourne. Hier liegt auch mein Hotel und das innerstädtische Leben findet hauptsächlich hier statt.

Flinders Street Station / Federation Square / CBD von oben
Wieder unten ging ich noch ein ganzes Stückchen weiter in Richtung Royal Botanic Gardens. Auch hier trifft man jede Menge Jogger/-innen vielleicht auch nochmal ein Paar mehr weil Sonntag war. Die Royal Botanic Gardens sind eine wunderschöne Parkanlage zum Ausruhen und Verweilen. Die unterschiedlichsten Bäume aus aller Welt wurden hier angepflanzt und so sind auch sehr viele Vögel hier zu Hause. Da es mir an diesem Tag wirklich sichtlich schwer viel große Strecken zu laufen (vielleicht Jetlag & wenig Schlaf), ruhte ich mich hier erstmal ein bisschen aus. 
Anschließend ging‘s weiter zum Shrine of Rembrance nebenan. Ein Kriegsdenkmal und gleichzeitig sehr schön anzusehen. Da ich langsam wirklich platt war, ging ich zurück zum Haupt-Touristen-Zentrum Melbournes. Dem Federation Square bzw. der Flinders Street Station. Im Prinzip ist das der Hauptbahnhof Melbournes, ein sehr schönes Gebäude, mit dem dazugehörigen Vorplatz. Hier kann man sich als Tourist mit Infos und Karten eindecken. WIFI ist hier auch kostenlos. Wirklich sehr gut organisiert.

Flinders Street Station

Nachdem ich mir alles angeschaut hatte, setzte ich mich in die ebenfalls kostenlose City Circle Tram, die einmal um den CBD fährt, und schaute mir bei einer kompletten Umrundung die Highlights der Stadt an, die sogar angesagt wurden. Innerhalb des CBD fährt man ebenfalls komplett kostenlos mit den Trams, das ist wirklich touristenfreundlich gemacht.  
Nachdem ich nun also wirklich einen guten Überblick bekommen hatte, verbrachte ich den Rest des Abends (bis auf einen Spaziergang in die umliegenden geschäftigen Straßen fürs Abendessen) im Hotel unter anderem mit Waschen und einigen Vorbereitungen, da es am nächsten Tag früh losgehen würde und der Tag ebenfalls sehr lang werden würde.


 
Meine schlimmsten Befürchtungen sollten am Montag (25.04.) in Erfüllung gehen und das zu einem Zeitpunkt, der ungünstiger nicht hätte sein können. Etwas, was ich unbedingt auf dieser Reise vermeiden wollte: Ich wurde krank!
Ich hatte für diesen Tag einen Roundtrip in einem kleinen 25-Personen-Bus über die Great Ocean Road gebucht. Eine schöne Küstenstrasse, die an einigen Highlights vorbeiführt. Wir sind die Route andersrum als normal üblich abgefahren, da der Fahrer uns den Tip gab, dass die Highlights dann in einem besseren Licht zu sehen wären. Das kann ich bestätigen.  
Da ich den Trip schon bezahlt hatte, schleppte ich mich also morgens um 7:00 Uhr zum Bus. Der gesamte Trip wäre bestimmt sehr schön gewesen, wenn ich nicht wirklich krank gewesen wäre mit allem was dazu gehört: Husten, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und allgemeine Schlappheit. So waren die kurzen Wanderungen zu den verschiedenen Aussichtspunkten bereits richtig anstrengend für mich. Noch hinzu kam, dass dies wohl der längste Tag mit einem Trip während meiner gesamten Reise sein sollte. Erst um 9:00 Uhr abends wurde ich wieder am Hotel abgesetzt. Also 14 Stunden im Bus! Ich muss ehrlich sagen, dass ich an diesem Tag sehr häufig an zu Hause und mein eigenes Bett gedacht habe. Passte also wirklich alles ;-)


Aber zurück zu der Tour. Der Fahrer erzählte immer wieder schöne kleine Anekdoten zu den Orten die wir besuchten. Es ging zunächst zu den 12 Apostels, eine weltberühmte Sandstein-Formation und im Prinzip direkt das absolute Highlight gleich am Anfang. Toll anzugucken.

12 Apostels

Danach ging es zum direkt daneben liegenden Loch Ard Gorge, eine Schlucht mit Sandstrand und einer schönen Geschichte (Loch Ard Gorge).

Dann fuhren wir zu den Gibsons Steps, ebenfalls nicht weit entfernt. Hier entdeckten wir einige Wellenreiter, was an dieser Küste, wie auch in Hawaii, auch wieder sehr groß geschrieben wird. Hier allerdings alle in Neopren – Das Wasser ist wirklich sehr kalt.


Weiter ging es auf eine kurze Wanderung durch einen Regenwald. Sehr ruhig und angenehm, insbesondere für mein angeschlagenes Gemüt. Der Tag sollte sich aber noch lange ziehen und mein Zustand sollte sich nicht bessern. Es war erst 15:00 Uhr.
Bei der nächsten Station bekam ich meinen ersten Koala und einige bunte Vögel zu sehen. Die Koalas sind wirklich süß und gemütlich. Sie schlafen bis auf 4 Stunden den ganzen Tag. In der restlichen Zeit fressen sie Eukalyptus-Blätter.  


Danach ging es auf den schönsten Teil der Great Ocean Road. Zwischen Apollo Bay und Torquay (dem Anfang der Great Ocean Road: Für uns allerdings das Ende, da wir ja anders herum gefahren waren).

Hier sind einige schöne kleine Ortschaften mit Stränden und kleinen Geschäften und die Straße schlängelt sich gemütlich an der Küste entlang. Wenn ich diesen Trip nochmal machen würde, würde ich mir ein Auto mieten und nur diesen Teil der Great Ocean Road sehr intensiv abfahren. So ist man sehr viel flexibler als mit so einem Kleinbus. In Apollo Bay würde ich gucken einen Rundflug zu den 12 Apostels zu bekommen, weil sich der Rest dazwischen nicht wirklich lohnt meines Erachtens. So spart man Zeit und bekommt trotzdem alles zu sehen.
Obwohl mir wirklich den gesamten Tag nicht zum Lachen zumute war, habe ich versucht für die Fotos gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Man erkennt vermutlich zum Teil, dass es ein erzwungenes Lächeln ist (wenn es überhaupt ein Lächeln ist). Es war auf jeden Fall ein absolutes Highlight meiner Reise! Ein sehr NEGATIVES!


In der Nacht nahm ich auf Zuraten meiner lieben Mama Schmerztabletten. Diese hatte ich natürlich in meiner Reiseapotheke, so dass ich sagen kann auch auf diesen Fall vorbereitet gewesen zu sein. Wer mich kennt weiß wie ungern ich Schmerztabletten nehme. Ich habe sogar bei meinen Schlüsselbeinbrüchen darauf verzichtet. Insofern ging es mir wirklich schlecht. Sie halfen mir aber die Nacht und den nächsten Tag zu überstehen.


Am Dienstag (26.04.) ließ ich es natürlich sehr ruhig angehen. Ich schlief aus und machte dann einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Da direkt neben meinem Hotel das Old Melbourne Gaol (Altes Gefängnis) lag, schaute ich mir dieses noch an, weil ich das noch auf meiner Liste hatte. Hier kann man eine witzige Tour mitmachen, wo man selbst als Gefangener behandelt wird. Man wird in eine Zelle gesperrt, muss sich in der Reihe aufstellen usw. Sehr witzig. Den Gefängnistrakt selbst fand ich sogar irgendwie beeindruckender, wenn auch nicht so groß, als den auf Alcatraz.

 

Ansonsten ruhte ich mich aus und packte meine Sachen. Im Fernsehen in Australien laufen noch coole alte Serien, wie beispielsweise Hoogan’s Heroes (Ein Käfig voller Helden) ;-)


Aber auch wenn ich versucht habe das Krankwerden durch gesunde Ernährung und Lebensweise zu vermeiden, so war es wohl nur eine Frage Zeit, wann es passieren würde. So oft wie ich mit 200 anderen hustenden und nießenden Leuten auf engstem Raum im Flieger eingepfercht war und so oft wie ich irgendwelche Flughafenklinken öffnen musste, war es wohl nun Zeit dafür. Auch das ist eine Erfahrung, die man wohl auf so einer Reise macht, zwar keine gute aber auch daraus kann ich etwas mitnehmen. Ich reagiere mittlerweile extrem allergisch darauf, wenn jemand sich die Hände beim Nießen und Husten ins Gesicht hält. Dann kann er mir ja gleich in den offenen Mund husten! Und auch auf Eltern, die ihren Kindern beibringen: Hand vor den Mund. Man nimmt dafür den Ärmel!  


 
Die 7. Station
Ich hoffe nur, dass es schnell wieder besser wird mit meiner Gesundheit, denn ich habe inzwischen meinen Flug nach Sydney gebucht. Ich fliege am Mittwoch Nachmittag um hoffentlich weitere Abenteuer erleben zu können. Ich kann nur hoffen, dass ich den Flug gut überstehe.

P.S. Irgendwie hat der Upload von einigen Bildern nicht funktioniert. Keine Ahnung wieso. Deswegen gibt es zu einigen Stationen auch kein Bild hier. Könnt ihr euch später bei nem Foto-Abend bei mir angucken ;-)

Welcome to Paradise - Welcome to Fiji Time

Samstag, 23.04.2016

Wie erwartet wäre die Internetverbindung auf Fiji nur nach Einwurf vieler Münzen auf inernationalem Standard gewesen. Das sparte ich mir. Deshalb gibt's jetzt den Eintrag in gebündelter Form.

Es ging früh los am Sonntag morgen (17.04.). Ich hatte für 0:10 Uhr erneut bei Hawaii23 mein Shuttle zum Flughafen gebucht. Hatte ich diese für den Hinweg noch sehr gelobt, versagten sie diesmal auf ganzer Linie. Mit anderen Worten um 0:40 war das Shuttle noch immer nicht da und auch telefonisch keiner zu erreichen. Also musste ich ein Taxi nehmen, ich hatte Gott sei Dank etwas Luft eingeplant, so dass ich noch rechtzeitig am Flughafen ankam. Das Lustige am Flughafen war, dass der Flug nach Fiji in dieser Nacht der einzige war, der von Honolulu startete, und dieser war nur halb voll. Ich habe noch nie so einen leeren Flughafen gesehen. Und das war auch schon mein Sonntag, er war bereits nach 2:50 Stunden vorbei, da wir über die Datumsgrenze flogen, so dass ich nach über 6 Stunden Flugzeit um 7:00 Uhr morgens am 18.04. (Montag) ankam. Mir wurde also ein Tag geklaut. Dafür wurde ich bereits am Flughafen mit fijianischen Klängen empfangen!


Angekommen in Nadi sollte ich auch direkt die berühmte Fiji-Time kennenlernen. Die Uhren ticken hier etwas anders als sonst wo auf der Welt – LANGSAMER. Mein Transferboot sollte um 10:00 Uhr ablegen und zum Resort übersetzen. Da aber das Benzin vom Boot leer war, tat sich erstmal nix. Um 15:00 Uhr hatten sie es dann geschafft ein paar Kanister Benzin zu besorgen und wir konnten los. Freundlicherweise hatten sie uns (2 weitere Touristen reisten mit mir) aber ein Mittagessen im sehr schönen Cafe nebenan gesponsert. Und ich hatte mich ja auf sowas voll eingestellt, deshalb war es halb so wild und die Marina, wo wir warteten, war wirklich sehr nett aufgebaut.  


Dann ging‘s zum Resort mit einem kleinen Schnellboot. Ein irrer Spaß, wenn der Fahrer mit Vollgas durch die Wellen feuert. Ca. 1 Stunde dauerte die Fahrt vorbei an malerischen kleinen Inseln. Und dann mitten im Nirgendwo taucht sie auf: Waya Island mit dem Octopus Resort! Begrüßt wird man von den Resort-Mitarbeitern (Alle aus dem naheliegenden Dorf Naulawaki) mit Gitarrenklang, Cocktail und dem freundlichen „Bula“ (vergleichbar mit dem hawaiianischen „Aloha“). Aus dem Boot aussteigen geht nur direkt am Strand! Barfuss! Das ist Südsee-Feeling pur! Drumherum um das Resort gibt es absolut nichts. Also perfekt zum Entspannen und erholen. So hatte ich mir das ja auch überlegt! Herrlich!

Begrüßung von Neuankömmlingen
Das Resort ist umsäumt von Palmen. Am Strand sind überall Liegen und Hängematten. Nein – Man braucht diese nicht morgens um 6 Uhr mit einem Handtuch belegen. Hier gibt es mehr als genug, so dass sich jeder ein ruhiges Plätzchen suchen kann. Im Wasser gibt es direkt nach den ersten Metern feinem Sand ein riesiges Hausriff. Perfekt zum Schnorcheln. Die Vielfalt an Korallen und Fischen ist unglaublich gut, das bestätigten mir auch diverse taucherfahrene Gäste immer wieder. Also gute Wahl und es ist toll, wenn man so vor sich hinschnorchelt und sich auf einmal inmitten eines Fischschwarms befindet. Leider konnte ich davon keine Fotos machen, so dass ihr das wohl selbst einmal erleben müsst ;-). Auch gibt es einen tollen und sehr angenehmen Pool mit direkt am Meer liegender Pool-Bar. Und dann auch noch die Sonnenuntergänge direkt davor. Das kommt dem Paradies schon wirklich nahe.

Octopus Resort Borussia International!


Von den Leuten her ebenfalls eine unglaubliche Stimmung. Ich hatte ja bereits auf Hawaii gemerkt, dass die Einheimischen sehr freundlich sind. Aber das hier setzt nochmal einen obendrauf. An jeder Ecke ertönt das freundliche und meiner Meinung nicht gekünstelte „Bula“, wenn man einen Einheimischen trifft.


Ich wohnte in einem 4-Mann-Dorm die meiste Zeit mit einer Schweizerin (Coco) und einem deutschen Pärchen (Sören & Steffi). Allesamt supernett und entspannt. Auch beim Essen geht es so entspannt zu. Man sitzt an großen Tischen zusammen und lernt sich so recht schnell kennen. Jeder redet mit jedem. Das Essen selbst ist wahnsinnig gut, und zwar nicht nur der Fisch, sondern auch Fleisch und sonstige Gerichte sind richtig lecker. Ich habe sogar mal eine selbstgemachte Tomatensuppe gehabt, die um einiges besser war als die, die man auf der Skihütte in Österreich bekommt. Aktivitäten werden auch angeboten: Schnorchel-Touren, Dorf-Besichtigung, Bergbesteigung, Filmabend auf einer Leinwand am Pool unter Sternenhimmel… Einfach nur unglaublich!

 

Schöne Geschichte: Am Mittwoch (20.04.) hatte Steffi Geburtstag, so dass sie zum Lunch von dem Resort bzw. Sören eine Geburtstagstorte bekommen hat. Diese wurde mit Gesang von den Resortmitarbeitern überreicht und alle bekamen ein Stück ab! Vielen Dank!

Am gleichen Abend gab es noch eine Quiznacht. Unser Tisch hat zwar beim Quiz kläglich versagt, dafür haben wir aber den Preis für den besten Gruppennamen abgeräumt und bekamen zur Belohnung eine Pulle Champus für lau. Wir nannten uns "Cheese, Sausages & Beer". Eine leicht stereotype Anspielung an die Länder aus den wir kamen (Schweiz, Deutschland und Australien), die uns den Sieg brachte.

Hatte ich mich eigentlich damit angefreundet hier keine großen Abenteuer zu erleben, so erlebte ich am Freitag (22.04.) doch noch eins. Ich hatte mich für den Hike hinauf zu einem der Berge auf Waya Island angemeldet. Los ging's um 8:00 Uhr mit 13 weiteren Mutigen, nachdem am Vorabend schon angekündigt wurde, dass dieser Hike nicht ganz einfach sein würde. War ich von Hawaii noch die gut begehbaren Trails gewohnt, sollte ich hier eines besseren belehrt werden. Mitten durch 2 Meter hohes Gestrüpp und über kleine Bäche ging es. Selbst klettern auf Lava-Gestein war zum Teil nötig um nach ganz oben zu kommen. Das war schon ganz schön anstrengend! Oben angekommen entschädigte uns aber zum wiederholtem Male die Aussicht für die Anstrengungen. Den gleichen Weg ging es aber auch wieder runter, was ähnlich schweißtreibend war, da es inzwischen mittags war. Vorbei ging's auch an dem kleinen Dorf Naulawaki, aus dem die Resort-Mitarbeiter stammen. Ich glaube sämtliche Kinder des Dorfes kamen aus ihren Häusern gestürmt und begrüßten uns mit ihrem freundlichsten "Bula". Sehr süß!

Aussicht auf Naulawaki

Hier am Ende der Welt, an diesem Fleckchen Erde wird es wirklich egal, ob man Internet hat oder nicht. Es ist auch egal, wo du herkommst oder was du dort tust. Die Leute leben im Hier und Jetzt. Probleme, wie Terrorismus oder Flüchtlingskrise, wie wir sie aus dem derzeitigen Europa kennen, existieren hier faktisch nicht (dafür Andere!). Jeder ist zu jedem freundlich, egal welcher Nation oder Hautfarbe angehörig. Ein friedlicher Ort eben! Ich bin sehr zufrieden mit der Wahl meines Erholungsortes! Ich habe es sehr genossen einfach mal am Strand zu liegen, lesen, schnorcheln oder nichts zu tun!

Vinaka Fiji

!

 

Die 6. Station

Von Fiji aus verschlägt es mich nun nach Melbourne. Mit voll geladenen Akkus nach der eher ruhigeren Zeit auf Waya Island kann ich mich jetzt wieder in neue Abenteuer stürzen. Auf geht's!

Mahalo Hawaii - Hang Loose

Samstag, 16.04.2016

Rechts von mir die grün bewachsenen Gipfel der Vulkane Oahus. Links von mir der azurblaue Pazifik. Unter mir ein leises konstantes Surren (naja wohl eher rattern). So verbrachte ich einen Großteil des nächsten Tages (15.04.). Aber wie kam es dazu?

Eigentlich hatte ich geplant die North Shore mit dem Bus zu besichtigen, so wie alle anderen Sehenswürdigkeiten auch vorher. Ich wollte ja ein bisschen das Leben der Einheimischen kennenlernen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren meist die Einheimischen. Meines Erachtens nach hatte ich das aber genug getan und meine Zeit war mir zu kostbar weitere Stunden beim Warten auf Busse oder in Bussen zu verbringen. Deshalb plante ich kurzfristig um! Ich nahm mir für einen Tag ein Motorrad, genauer gesagt eine Triumph T100. Nein keine Harley, um ehrlich zu sein waren mir die 50 Dollar mehr es einfach nicht wert. Und die Triumph fuhr unglaublicherweise auch die Berge rauf und wieder runter, man glaubt es kaum! So war ich deutlich flexibler als mit dem Bus und konnte mir viele Orte ansehen, die ich mit dem Bus im Leben nicht erreicht hätte an einem Tag. Ich habe die Insel komplett einmal umrundet!

Zuerst gings an die Nordküste Oahus (North Shore) in das Surfer Örtchen Haleiwa. Dieser Ort ist vergleichbar mit Paia auf Maui: Viele kleine Läden und Surfshops und sehr gemütlich und cool. Hier steht jedoch absolut das Wellenreiten im Vordergrund. Hier werden auch Weltmeisterschaften im Wellenreiten ausgetragen. Also das Mekka der Wellenreiter, wenn man so will. Windsurfen tut hier niemand! Ich muss ganz klar sagen, dass mir Haleiwa noch besser gefallen hat als Paia.

Dann gings weiter an die eigentliche North Shore mit den riesigen Wellen! Zuerst zum Laniakea Beach. Hier konnte ich eine Hawaiianische Riesenschildkröte am Strand sehen. Ich hab es also geschafft dein Bild nachzustellen ;-) Vielen Dank nochmal für den Ansporn M!

Danach gings weiter zum Waimea Beach Park. Ein sehr schöner, ruhiger Strand. Ich legte mich auch ein Weilchen in die Sonne. Ins Wasser durfte man an diesem Tag nicht, da die Strömung und die Wellen zu stark waren. Die Rettungsschwimmer sprachen jeden der sich dem Wasser auch nur näherte per Lautsprecher an. Der ein oder andere versuchte es trozdem sich mehr als knietief in die Fluten zu stürzen und wurde persönlich an Land zurück beordert. Ich ließ es bleiben! Die roten Flaggen und riesigen Wellen reichten mir als Warnung! Die Einzigen, die in den Wellen geduldet wurden, waren einige Locals mit ihren Boogie-Boards, wohl wissend, dass diese genau wussten was sie da taten.

Nun gings ans Eingemachte! Ich guckte mir die weltberühmte Banzai Pipeline vorm Ehukai Beach Park an. Hier finden die großen Turniere im Wellenreiten statt. Viele Touristen wollten genau wie ich die Surfer beobachten. Doch das Bild war wieder das gleiche nur die Wellen noch viel höher als im Waimea Beach Park! Bis auf ein paar Boogie-Boarder niemand im Wasser. "Gibt's doch nicht" dachte ich, waren etwa heute kein Surfer draußen? Die Wellen waren doch mehr als groß genug und zu groß gibt's dabei ja nicht. Doch ich fand was ich suchte am Sunset Beach einen Strandabschnitt weiter! Da waren sie. Die vielleicht tollkühnsten und wagemutigsten unter den Wassersportlern. Mit dem Bus hätte ich diesen Strand ganz sicher nicht gesehen! Ich schätze die Wellen auf 3-5 Meter hoch und die Jungs zeigten ihr Können. Das war beeindruckend. Davor kann man nur den Hut ziehen, vor allem wenn man mal den ein oder anderen Waschgang von den Jungs gesehen hat. Sie schütteln sich einmal, klettern aufs Brett und paddeln wieder raus. Wahnsinn!

Danach fuhr ich die gesamte Nord-Ostküste (windzugewandte Seite der Insel) im Uhrzeigersinn entlang. Diese Fahrt war es absolut wert, das Moped zu leihen! Viel schöner geht es nicht, wie ich oben schon beschrieben hab, auf der einen Seite tolle Hänge von den Vulkanen, auf der anderen das Meer und immer wieder tolle Aussichtspunkte. Und das schönste, ich konnte mir selbst einteilen, wo ich wie lange anhalte! Mein nächster größerer Stop war am Kailua Beach Park. Ein sehr schöner Strand zum Baden und eine häufig genutzte Alternative zu Waikiki Beach. Hierher werden viele Touren angeboten! Ist auch deutlich leerer als Waikiki. Dann gings zum Waimanalo Beach Park im Südosten der Insel. Dieser wird regelmäßig als einer der besten Strände der USA ausgezeichnet und Baywatch Hawaii wurde ebenfalls hier gedreht! Ich kann verstehen warum!

Dann gings weiter zum Makapuu Lookout. Ein Aussichtspunkt auf die tolle Küstenlinie. Ein paar Paraglider waren auch da.

Diese Rundreise hatte sich wirklich gelohnt und war zusammen mit Pearl Harbor auf jeden Fall mein Highlight auf Oahu. Nach dieser tollen Rundreise kann ich aber guten Gewissens behaupten, es gibt deutlich schönere Ecken und vor allem Strände auf Oahu als Waikiki!

Wieder in Waikiki angekommen, ging ich noch zum Strand Sonnenuntergang anschauen.

Am letzten Tag (16.04.) auf Oahu erholte ich mich von meinen actionreichen Tagen und chillte nur gemütlich am Pool des Hotels und packte meine Sachen. Morgen geht's dann ganz früh weiter.

 

Die 5. Station

Nach all den ganzen Abenteuern kommt nun eine Erholungsphase auf meiner Tour. Ich fliege nach Fiji und werde dort auf eine kleine Insel übersetzen (Waya Island). Hier gibt es nur das Octopus Resort und 3 kleine Dörfer mit Ureinwohnern. Hier ist relaxen angesagt! Ich weiß auch nicht wie gut das Internet dort ist, deswegen kann es sein, dass man nichts von mir hört! Bis hierher kann ich schon mal sagen MAHALO HAWAII! Jetzt weiß ich warum so viele Leute von Hawaii schwärmen.

Pearl Harbor

Donnerstag, 14.04.2016

Am nächsten Tag (14.04.) hatte ich mir wieder etwas ganz besonderes rausgesucht. Ja ich weiß, ich schreib das zu oft, aber dies war für mich ein absolutes MUST-SEE und etwas ganz Besonderes, was ich unbedingt in meinem Leben erleben wollte. Der Tag stand ganz im Zeichen von PEARL HARBOR! Insbesondere weil ich mich schon seit längerer Zeit für die Geschichte des 2. Weltkrieges interessiere und auch den Film Pearl Harbor sehr mag.

Dieser Eintrag über Pearl Harbor steht auch absichtlich alleine und ohne große Überschrift, da ich diesen für einen ganz besonderen, historisch wichtigen Ort halte und er meiner Meinung nach einen eigenen Eintrag verdient hat.

Ich hatte bereits Monate im Voraus meinen kompletten Pass für alle zu besichtigenden Orte gebucht. Man kann insgesamt 4 Orte besichtigen: Das USS Arizona Memorial - Ein bei dem Angriff der Japaner auf den US Stützpunkt Pearl Harbor im Hafen gesunkenes Schlachtschiff (nur eines von mehreren), die USS Bowfin - Ein U-Boot was als Reaktion auf den Angriff von den Amerikanern gebaut wurde, das USS Battleship Missouri (Mighty Mo genannt) - Auf welchem später die Unterzeichnung der japanischen Kapitulation stattfand und zuletzt das Pacific Aviation Museum - Ein Flugzeug-Museum. Das ganze Paket heißt dann Pearl Harbor Historic Sites.

Trotz gebuchten Paß musste ich mich in die Schlange der Wartenden einreihen. Das ging aber sehr zügig. Das ganze Pearl Harbor Visitor Center ist wirklich gut organisiert und man ist auf riesige Touristenströme eingestellt. Um sich auf die Orte einzustimmen, habe ich auch eine Audio-Tour bekommen, die wirklich richtig gut gemacht ist meiner Meinung nach, weil sie auch die Vorgeschichte des Angriffs auf Pearl Harbor wiedergibt. Ich nahm mir insbesondere dafür wirklich viel Zeit. Deutlich mehr als die üblichen Touristen jedenfalls.

Bevor es auf die kurze Überfahrt mit einer Fähre zum USS Arizona Memorial ging, gab es noch einen einführenden Film dazu. Dieser ist vielleicht die beste Zusammenfassung über Pearl Harbor, die ich je gesehen hab. Es gab viele Gänsehautmomente dabei! Toll gemacht und auch mit dem nötigen Respekt für die Opfer dieses Angriffes. Man wagt danach gar nicht mehr zu sprechen, was man auf dem Memorial eh nicht soll. Das Memorial selbst ist auch ganz imposant. Es ist direkt über die gesunkene USS Arizona gebaut. Das Einzige, was mich daran gestört hat, war, dass immernoch Öl aus dem kurz unter der Oberfläche gesunkenen Schiff kommt. Das Ganze ist jetzt über 70 Jahre her und ich kann einfach nicht glauben, dass das sein kann. Meiner Meinung nach wird dort nachgeholfen um das Ganze etwas eindrucksvoller aussehen zu lassen. Aber trotzdem sehr interessant! Ein wirklich historischer Ort!

USS Arizona Memorial

Weiter gings zum U-Boot USS Bowfin gleich nebenan. Auch interessant. Allerdings hatte ich mir ja bereits in San Francisco ein US-U-Boot angeschaut. Von daher kam mir vieles bereits bekannt vor.

Anschließend ging es mit dem Shuttle-Bus zur USS Missouri - Dem mächtigen Schlachtschiff (Mighty Mo) und Flagschiff der Pazifik-Flotte der Amis im 2. Weltkrieg, von dem aus die gesamte Flotte kommandiert wurde. Hat man vorher das U-Boot gesehen, so kommt einem das riesige Schiff unglaublich imposant vor. Man kann die Brücke, die Captains-Kabine (Chester W. Nimitz - Oberbefehlshaber der Pazifikflotte), die Kombüse und viele andere Bereiche besichtigen. Das Ganze erinnert mehr an eine Kleinstadt als an ein Kriegsschiff. Es gibt zum Beispiel einen Zahnarzt, einen Juristen, ein Postamt u.v.m. Wirklich beeindruckend!

Mighty Mo

Zuletzt gings noch per Shuttle weiter zum Pacific Aviation Museum. Hier werden auf eine recht ansprechende Weise ältere Flugzeuge aus dem 2. Weltkrieg von beiden Seiten ausgestellt (Japan/USA). Am Anfang des Hangars gibt es einen Gang, der das Leben auf Oahu vor dem Angriff der Japaner zeigt. Dieser Gang hat mir sehr gut gefallen! Ich konnte mich gut in die Stimmung bei den Soldaten vor dem Angriff reinversetzen. Ich glaube das war eine sehr schöne Zeit für die Soldaten, die hier stationiert waren (ähnlich kommt es ja auch im Film rüber). Sie gingen mit den hübschen hawaiianischen Mädels aus und machten Ausflüge zum Strand etc. Ein tropisches Inselparadies mit immer schönem Wetter eben, damals noch mit deutlich weniger Touristen. In einem weiteren Hangar werden auch etwas modernere Flugzeuge ausgestellt, diesen fand ich aber nicht so interessant.

War wohl eine sehr schöne Zeit vor dem Angriff

Dann gings mit dem Bus auf den Rückweg. Allerdings legte ich einen Zwischenstop an dem Wahrzeichen von Honolulu ein. Dem Aloha Tower! Der Tower selbst ist schön und war mal das höchste Gebäude der Stadt, aber das wars auch. Jetzt ist er es garantiert nicht mehr! Man kann kostenlos hochfahren und die Aussicht auf Downtown Honolulu genießen. Die Stadt Honolulu, das hatte ich auch schon an den Vortagen gemerkt, ist eher vergleichbar mit einer amerikanischen Großstadt mit den üblichen Hochhäusern als mit einem tropischen Inselparadies.

Zuletzt fuhr ich zurück nach Waikiki und ging noch ein bisschen an den Strand. Baden und Sonnenuntergang angucken - An diese Kombination könnte ich mich wirklich gewöhnen! Allerdings muss ich weiterhin sagen, der Sonnenuntergang in Kihei auf Maui war noch spektakulärer. An diesem Abend hatte ich auch noch Glück. Ein netter und total betrunkener Soldat der US Army lud mich auf ein gemütliches Bier am Strand ein. Er wollte wohl nicht alleine Trinken und seine Freundin war wohl schon so betrunken, dass sie nicht mehr wollte bzw. konnte :-). Also trank ich mir gemütlich mit ihm einen. Er ist auf Oahu stationiert und lebt seit einem Jahr hier. Auch kein schlechter Job.

Nach einem tollen & zum Teil auch nachdenklichen Tag fiel ich wieder mal müde ins Bett. Besonders im Gedächnis ist mir der Film zur Einstimmung auf Pearl Harbor geblieben. Das war schon Gänsehaut pur!

Im Epizentrum des Tourismus

Mittwoch, 13.04.2016

Der Flug am 12.04. von Kahului (Maui) nach Honolulu verlief sehr ruhig. Er war ja auch nur eine halbe Stunde lang. Ich frage mich wirklich wie günstig fliegen wirklich ist, wenn sich selbst für eine so kurze Reise ein Flug mehr lohnt als eine schnelle Fähre (Es gibt zwischen den Hawaiianischen Inseln keine Fähre mehr)?
In Honolulu angekommen bin ich direkt zu meinem Shuttle von Hawaii23 gegangen, das ich vorher gebucht hatte, um zum Hotel zu kommen. Ja ganz recht, diesmal hatte ich ein Hotel gebucht (White Sands Hotel Waikiki). Der Shuttle-Service war super, sehr pünktlich und eine witzige Geschichte gabs obendrauf! Mein Fahrer, James, und ich haben uns direkt auf Anhieb gut verstanden. Er hat mich unglaublich herzlich auf Oahu willkommen geheißen. Ich habe mich sofort super wohl gefühlt und er hat mir während der Fahrt witzige Dinge über Waikiki und sich erzählt und direkt erste Tips gegeben, wo ich mich rumtreiben soll und was ich dort alles anstellen soll. Als wir uns verabschiedeten hab ich ihm ein Extra-Trinkgeld für die coole Fahrt gegeben. Es muss schon ziemlich lustig ausgesehen haben, zumindest wenn man in die Gesichter Passanten geguckt hat. Hierfür muss man vermutlich wissen, dass James ein dicker, gemütlicher Afroamerikaner ist, der sich mit einem Handshake von seinem weißen etwas schlankeren Toastbrot-Kumpel verabschiedet hat. Das hat die Leute wohl etwas irritiert. ;-)


Dann war ich also angekommen. Waikiki Beach – Vielleicht der berühmteste Strand der Welt und das absolute Epizentrum des Tourismus auf den gesamten Hawaiianischen Inseln. Hier reiht sich Hotel an Hotel bzw. Bettburg an Bettenburg. Dieses kleine Fleckchen Erde hat es ganz schön in sich. Da ja erst Nachmittag war, begann ich auch direkt die Gegend zu erkunden. Hier gibt es wirklich alles was der gemeine Tourist benötigt: Strand, Restaurants, Shopping, Rentals, Souvenirs und an wirklich JEDER Ecke einen ABC Store (Kleiner Supermarkt).
Der Strand ist sehr schön! Schön voll! Für mich, der vom ruhigen friedlichen Maui kam, war die Hektik am Strand und in den Strassen ein ganz schöner Kulturschock. Der Strand ist aber wirklich toll: langgezogen und sichelförmig, klares Wasser, Palmen etc. Nur leider weiß das nicht nur ich. Ich blieb bis nach Sonnenuntergang am Strand, wo es dann auch deutlich ruhiger wurde. Zum Sonnenuntergang gab es zufällig am Strand eine hawaiianische Aufführung mit Hula-Tanz und Musik auf der Ukulele. Glück gehabt - Nein das passiert hier jeden 2. Tag! Das war eine sehr nette Einstimmung auf den nächsten Tag.
Waikiki Beach Waikiki Beach Nette Hula-Show Ganz schön voll beim Sonnenuntergang


Am Mittwoch (13.04.) hatte ich mir direkt ein straffes Programm gestrickt. Deshalb gings schon um 5:30 aus dem Bett. Mit dem Bus fuhr ich zum Diamond Head Crater. Dies ist ein alter Vulkan, südlich von Waikiki Beach, der einem einen super Überblick über ganz Honolulu und Umgebung verschafft. Man kennt den Ausblick auch aus einer Fernseh-Werbung, ich glaube Expedia oder so. 2 Nachteile hat das Ganze aber: 1. Der Bus fährt nur bis unten. Wenn man zur Spitze will muss man einen Trail nehmen, aber das bin ich ja inzwischen gewohnt. 2. Der Trail ist relativ einfach zu bewältigen. Dies bedeutet, wenn man nicht in einen ziemlichen Stau auf dem engen Trail gelangen will, muss man sehr früh hoch, was ich auch tat. Der Trail ist aber trotz allem schweißtreibend, vor allem wenn man wie ich mehr oder weniger zügig hoch und runter wollte, da ich ja noch mehr vor hatte an diesem Tag. Der Ausblick entschädigt aber wieder. Ein wunderbarer Anfang um die Gegend kennenzulernen. Oben ist eine alte Festung mit Bunkeranlagen, durch die man zum Teil durch muss. Ich war innerhalb von 45 Minuten einmal oben und wieder unten. Also kein Vergleich zum Pipiwai-Trail auf Maui, bei dem ich deutlich mehr schwitzen musste und der auch deutlich länger war.

Waikiki vom Diamond Head aus
Weiter gings auf eine lange Busfahrt in den Norden der Insel zum Polynesian Cultrural Center. Ich wollte ja etwas über die Leute und Gegenden erfahren, wo ich mich aufhalte, und das konnte ich dort perfekt. In dem Center stellen verschiedene polynesische Inselgruppen in kleinen Shows ihre Kultur dar. In einigen Internet-Kritiken hatte ich gelesen, dass das Center so eine Art hawaiianisches Disneyland ohne Achterbahnen sein soll, also mehr oder weniger auf Kommerz ausgelegt. Selbst wenn es das ist, kann ich nicht bestätigen, dass es hier nur um mein Geld ging! Ich fand die verschiedenen Darbietungen wirklich gelungen und aufschlussreich um etwas über diese völlig andere Kultur als unsere zu erfahren. Besonders gefallen haben mir die Shows von Samoa und Tonga, da sie sehr witzig aufgezogen waren. Schön ist auch, dass es sehr interaktiv abgeht. Das heißt man soll ab und zu mitmachen. In der Hawaiianischen Show lernt man beispielsweise den Hula-Tanz ein bisschen. Bei der Fiji-Show lernt man auf einem Bambusrohr-Musik zu machen, in Samoa wie man auf eine Palme klettert und Feuer macht usw. Ich fand das herrlich erfrischend und alle Zuschauer machten auch wirklich mit. Liegt vielleicht daran, dass nicht sonderlich viele Europaer anwesend waren, die sich ja eher berieseln lassen wollen, als selbst mitzumachen.
Der Enthusiasmus und die Freude dieser Darsteller steckt alle an. Es sind wirklich sehr freundliche und offene Menschen, die man hier trifft (im Übrigen auch außerhalb des PCC). Die Darsteller sind hauptsächlich Studenten des örtlichen Colleges, die sich das Studium nur durch das PCC leisten können. Ich habe bei Disney oder sonst wo noch nicht so oft und in einer solchen Freundlichkeit gehört: „We are so glad that you came!“ Ich glaube, dass das ernst gemeint ist. Die Darsteller haben sich regelrecht bedankt auftreten zu dürfen, da sie wissen, dass sie wohl nur dadurch hier sein können. Von dieser Art von Freundlichkeit und Leidenschaft Dinge zu tun können wir viel lernen. Ich habe wirklich viel dafür übrig und dort für mich selbst Einiges mitnehmen können!

Danach gings wieder nach Waikiki mit dem Bus, was wieder ca. 2 Stunden dauerte. Ein harter Tag wieder und ich war komplett platt und viel ins Bett.

Aloha - Visiting Maui

Montag, 11.04.2016

Wie angekündigt schaute ich mir noch weitere Highlights Mauis an. Ein Erlebnis, auf das ich mich extrem vorbereitet habe, war die "Road to Hana". Ich startete am Samstag Morgen (09.04.) bereits um 6 Uhr morgens um einen kleinen Vorsprung vor den vielen Touristen zu haben, die sich jeden Tag auf diese Route machen. Die "Road to Hana" ist im Prinzip eine kleine Strasse, die sich bis zum kleinen verschlafenen Örtchen Hana durch den Regenwald schlängelt. Es gibt dort viele tolle Spots zu besichtigen, was ich mir auch vorgenommen hatte. Das es so intensiv werden würde ahnte ich morgens noch nicht.

Also ab ging die Fahrt mit cooler Musik im klimatisierten Auto. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, wie am Vortag, mich auf einer einspurigen Fahrbahn mit dem Gegenverkehr zu streiten, wer zuerst fahren darf. Aber bis Hana ist die Strasse meist 2-spurig (bis auf die vielen Brücken), asphaltiert und ohne Probleme zu bewältigen. Sie ist auch deutlich touristischer als die Route am Vortag, wobei ich diese auch sehr genossen, weil man die schroffe Seite Mauis mehr sehen konnte. Ich kann hier gar nicht so intensiv alles wiedergeben, was ich gesehen habe, aber ich versuch mal nen groben Überblick zu geben:

Für die erste Station hatte ich mir die "Three Bears Falls" rausgesucht. 3 nebeneinander liegende Wasserfälle. Schön anzusehen!

Three Bears Falls

Weiter gings dann in den "Waianapanapa State Park" und dem darin liegenden "Black Sand Beach". Diesen fand ich bereits sehr cool, da er komplett aus schwarzem Lavasand/ Steinen besteht. Zur Abkühlung ging ich auch ein bisschen planschen.

Black Sand Beach

Danach kam der "Red Sand Beach". Dieser gefiel mir noch besser. Das Gestein an diesem Strand ist sehr eisenhaltig und dieses "rostet" und macht die tolle rote Farbe. Ich wusste, dass dieser nicht ganz leicht zu finden war und etwas tricky zu erreichen ist. Der Trail dorthin ist gut versteckt, weshalb ich ihn auch nicht auf Anhieb fand. Aber ein netter Hawaiianer sah mich ratlos dort stehen und fragte direkt wohin ich denn will? Er erklärte mir den Weg perfekt. Nur ein Beispiel für die Freundlichkeit der Menschen hier! Der Strand selbst kam mir ein bisschen wie ein Geheimtip vor, weil sich nur wenige Locals und einige Touristen dahin verirrten. Vielleicht auch weil der Trail dorthin nicht ganz einfach zu bewältigen ist. Kurzes Abkühlen und weiter ging die wilde Fahrt ;-)

Red Sand Beach Planschen am Red Sand Beach

Ich schaute mir die bei den Einheimischen beliebten Strände "Koki Beach" und "Hamoa Beach" an. Sie sind gut zum Baden geeignet. Am Koki fand zufälligerweise ein Schülerwettbewerb im Body-Boarden statt. Es waren viele Einheimische da und veranstalteten BBQs und schauten den Boardern zu. Es gibt für diesen Sport tatsächlich eine Liga.

Koki Beach Hamoa Beach

Dann kam mein persönliches Highlight auf der Route. Ich hatte "Waioka Ponds" aka "Venus Pools" immer mit einem Fragezeichen auf meiner Liste, da es angeblich verboten sein sollte dorthin zu gehen. David gab mir aber den Tip, dass das mittlerweile wieder aufgehoben ist und kein Problem darstellt. Also konnte ich mir diese von Süßwasser gespeisten Pools, die im Meer enden, ansehen. SO klares Wasser hab ich noch nie im Leben gesehen! Spektakulär! Und hinzu kam noch: Ich war, bis auf 2 weitere Mädels, alleine dort! Als ich ging wurde es deutlich voller. Wieder mal Glück gehabt. Das war der Hammer!  Ich hoffe ich benutze nicht zu viele Superlative beim Schreiben, aber ich kann das alles nicht anders beschreiben, was ich hier erleben darf.

Venus Pools

Weiter gings danach in den "Haleakala National Park" zum "O'heo Gulch" (aka 7 Sacred Pools) und dem zugehörigen "Pipiwai-Trail". Die 7 Sacred Pools sind ebenfalls riesige Frischwasserpools, die toll anzusehen sind. Leider war das Baden an diesem Tag darin verboten. Da ich noch nicht genug gesehen hatte und gewandert war an diesem Tag (um ehrlich zu sein, taten mir meine Beine schon weh), ging ich los auf den Pipiwai-Trail, der wohl der berühmteste Wanderweg Mauis ist. Er geht über 4 Kilometer bergauf durch u.a. einen Bambuswald. Wenn man schweißgebadet (bei der hohen Luftfeuchtigkeit geht das relativ schnell) am Ende oben angekommen ist, erhält man als Belohnung Ausblick auf die spektakulären "Waimoku Falls". Diese sind über 120 Meter hoch! Das war es wert, auch wenn der Trail nach so einem Tag wirklich anstrengend gewesen ist! Ich hatte aber Spaß daran und hab versucht auch sehr zügig durchzukommen. Denn der Trail ist kein Rundweg, sondern wenn man am Ende ist, darf man den gleichen Weg wieder zurück. Also nochmal 4 Kilometer durch feuchtes Regenwaldklima bei ca. 28 Grad Celsius. Puuuu!

O'heo Gulch Pipiwai-Trail Waimoku Falls

Das war erstmal genug! Ich machte ein sehr ruhiges Päuschen am Charles Lindbergh Grab um mich zu stärken.

Im Prinzip ist man dann am Ende der "Road to Hana". Um erneut nicht wieder den gleichen (gut ausgebauten) Weg zurück zu fahren, wie es die meisten Touristen tun, wählte ich erneut den schwierigeren Weg hinten um den Haleakala-Vulkan. Angeblich soll dieser langweilig sein, weil die Landschaft monton ist. Ich fand den Weg beeindruckend, da hier der krasse Gegensatz erst richtig deutlich wird: Auf der einen Seite des Haleakala-Vulkans der Regenwald mit all seiner Vegetation, auf der anderen Seite die Lavalandschaft und einige tolle Ausblicke auf die Küste. Der Weg war erneut nicht immer 2-spurig und zum Teil ungeteert, jedoch meines Erachtens nach nicht ganz so schlimm wie der Weg am Vortag. Zumindest hab ich nicht so geschwitzt und musste nicht so sehr aufpassen.

Schöner Kiesstrand, den ich auf der Rückfahrt entdeckt habe Die Landschaft auf der Rückfahrt

Der Weg zieht sich jedoch sehr lang hin, vor allem wenn man so viel in den Beinen hatte wie ich. Ich kam um 6 Uhr abends total erschöpft wieder in Kihei passend zum Sonnenuntergang an, den ich mir an meinem jetzt schon liebgewonnenen Hausstrand "Kamaole Beach Park III" ansah. Der Strand ist in meinen Augen wirklich der für mich passendste Strand hier und Kihei ist ebenfalls eine sehr gute Wahl gewesen.

Der Tag hatte es wirklich in sich, aber es waren ein paar tolle Erahrungen dabei! Ich fand die "Road to Hana" sehr interessant, allerdings stimme ich Manu zu, der so treffend formulierte: Du fährst halt durch Regenwald und siehst Wasserfälle! Für wen das nichts ist, der legt lieber einen Strandtag ein.

 

Auch am nächsten Tag (10.04.) hatte ich mir wieder einen vermeintlichen Geheimtip rausgesucht. Hatte ich am Vortag also den riesiegen Vulkan, aus dem Maui zum großen Teil besteht, bereits komplett umrundet, so wollte ich ihn an diesem Tag auch von oben sehen!

"Sunrise at Haleakala" - Also den Sonnenaufgang auf dem Gipfel eines der höchsten Vulkane der Welt (3055 m ü. NN ) anschauen. Gehimtip war das wohl mal wieder nicht! Ich hatte schon damit gerechnet, dass sich 50 Leute am Tag den Sonnenaufgang dort oben angucken! Das es eher 250 waren hatte ich nicht gedacht. Um 3 Uhr morgens machte ich mich bereits auf den Weg um rechtzeitig oben zu sein. Noch in völliger Dunkelheit oben angekommen zeigte sich mir ein unglaubliches Sternenbild der Milchstrasse. So viele Sterne habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen! Die Wolkendecke liegt unterhalb und der Sternenhimmel ist deswegen unglaublich klar. Auch deswegen steht hier oben ein riesiges Teleskop. Um kurz nach 6 ging es dann los, die Sonne ging auf. Es ist toll zu sehen wie sie sich aus den Wolken erhebt und die Vulkanlandschaft erstrahlt. Man fühlt sich irgendwie wie in einer anderen Welt - wie auf dem Mond! David hatte mich gewarnt, dass es kalt werden würde (0 - 5 Grad), aber ich war gut vorbereitet und hatte lange Hose, Pullover und Jacke an. Und Mütze - Kommt auch nicht alle Tage vor, dass man auf Hawaii ne Mütze trägt. Anschließend schaute ich mir die Landschaft bei einer kurzen Wanderung noch ein bisschen genauer im Hellen an, bevor es wieder runter ging. Da ich ja im Dunkeln hochgefahren war, war der Rückweg auch sehr schön, da ich jetzt die tolle Aussicht auf Maui und Umgebung erstmals von oben erleben konnte.

Sunrise at Haleakala Mit Mütze und noch ein bisschen müde Haleakala Krater

Nachdem ich ein bisschen in der Hauptstadt Kahului rumgedüst bin, ging ich nachmittags wieder an den Kamaole und relaxte ein bisschen, da ich ja schon lange auf den Beinen war.

Abends gings dann nochmal los. Ich fuhr zum "Big Beach" südlich von Kihei. Ein sehr schöner breiter Strand mit viel Platz zum relaxen. Mein eigentliches Ziel war aber der "Little Beach" leicht versteckt ud nur über Kraxeln über ein paar Klippen zu erreichen. Hier findet Sonntag abends so etwas wie eine Hippie-Party statt. Hier treffen sich Locals, Hippies und Aussteiger und feiern gemeinsam. Eigentlich wollte ich mir das Ganze nur vom Rand aus ansehen, ehe ich mich versah war ich aber mittendrin und wurde direkt bemalt. Die Stimmung ist sehr freundlich und ich kann mir gut die 60er Jahre so vorstellen. Jeder kann hier machen was er will und tut das auch. Völlig crazy auf jeden Fall.

Ich wurde auch angemalt...

 

Was darf auf Maui, dem Ursprungsort des Surfens natürlich nicht fehlen? Na klar, Surfen! Genauer Wellenreiten. Deshalb hatte ich am Montag (11.04.) Morgen einen 2-Stündigen Surfkurs gebucht. Das war witzig und ich habe auch sofort beim ersten Mal die erste Welle bis zum Strand reiten können.

Nach dem Kurs durfte man, wenn man wollte noch so lange man wollte selbst üben mit den Brettern. Da tat ich. Kleine Geschichte hierbei: Als ich so im Wasser rumdümpelte, hab ich auf einmal einen relativ großen Schatten im Wasser direkt neben mir gesehen. Ich dachte sofort leicht in Panik: Ein Rochen oder Hai! Nach näherer Betrachtung gab es aber Entwarnung. Eine freundliche Riesen-Schildkröte wollte wohl meine nicht vorhandenen Surf-Künste von Nahem beobachten.

Das Ganze hat Spaß gemacht und war eine coole Sache auf jeden Fall, aber ich bleibe dem Windsurfen treu. Robbie Naish's Kumpels am Ho'okipa haben mich überzeugt. Irgendwie liegt mir das mehr.

Danach habe ich es ruhig angehen lassen. Sachen packen, nochmal lecker essen gehen und dann ab zu meinem absoluten Lieblingsstrand direkt bei mir vor der Tür. Diesmal hatte ich mir einen Platz in der ersten Reihe für den Sonnenuntergang gesichert, wobei das nicht besonders schwer ist, da der Strand/Park (bis auf Sonntag Nachmittag) nie überlaufen war. Einfach nur eine herrliche und friedliche Stimmung. Die Leute kommen und schauen sich den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein an. Die Kinder spielen. Ein hawaiianischer Trommler trommelte. Das werde ich sehr vermissen! Morgen gehts dann weiter.

Ein Platz in der ersten Reihe!

 

Die 4. Station

Der nächste Wechsel steht nun an! Diesmal geht es nicht weit. Ich fliege nur zur Nachbarinsel Oahu, auf der Honululu liegt, und werde diese auch besichtigen. Ich bleibe also auf Hawaii. Maui war für mich ein (Lebens-)Traum und ich weiß nicht, ob dass die Touristenhochburg Waikiki Beach toppen kann. Aber mal abwarten ;-) Auch Oahu hat viel zu bieten...

 P.S. Bei der ganzen Action hier, hab ich doch tatsächlich erst am Montag gecheckt, was wir im Derby so gerissen haben.

 

Ehrfürchtig vorm Mythos

Freitag, 08.04.2016

Bis es zum ersehnten ALOHA kam, musste ich zunächst noch einen 5-stündigen Flug am 07.04. hinter mich bringen. Ziemlich gut gelaunt stieg ich wie üblich als einer der Letzten ein. Als ich meinem Sitzplatz näher kam, ahnte ich bereits Böses! Das, was sich niemand wünscht, trat ein. Ein äußerst wohl genäherter Mann (sehr wohlwollend ausgedrückt) saß auf meinem Platz am Gang. Da ich sehr gut gelaunt war, überließ ich ihm freundlich wie ich war nach einer kurzen Diskussion den Platz und durfte mich als Sardine in die Mitte quetschen! Dafür gab es nicht mals ein Dankeschön auch nicht am Ende des Fluges! Nun kam es auch noch dazu, dass der Vordermann mit Starten des Fliegers die Schlafposition wählte, so dass für mich im Flieger gefühlte 2 Quadratzentimeter Platz blieben. Als sich dann herausstellte, dass sich die beiden auch noch kannten, glaubte ich schon ich werde vera...t. Gott sei Dank war ich mit Filmen gut ausgestattet und habe mich deswegen gut ablenken können. Danke nochmal an Patrick und Reinold! Ein Flug zum Vergessen, sowas gönnt man keinem!

Anschließend habe ich mir noch den Mietwagen abgeholt und bin zu David (in Kihei) gefahren, bei dem ich ein gemütliches Zimmer mit eigenem Bad habe. Abends war ich noch kurz einkaufen und habe mir die Umgebung und den schönen Kamaole Beach Park III (den Strand direkt vor meiner Haustür) angeschaut. Er gefällt mir richtig gut. Es gibt Grillmöglichkeiten, Toiletten, Duschen und Picknickbänke, also alles was man so braucht um einen schönen Tag zu verbringen. Kihei selbst ist auch ganz nett. Viele kleine Läen und nicht zu groß und auch nicht zu viele Tourristen.

Der Sonnenuntergang war, genau wie in San Francisco am Strand, einfach nur herausragend, allerdings mit einer ganz anderen Stimmung. Während der Strand in San Francisco eher riesig war und der Sonnenuntergang eher einer Party glich, ist dieser hier klein aber dafür umso leerer, da es von diesen kleinen Beach Parks unzählige gibt. Einige Leute sitzen, lesen oder grillen gemütlich. Man geht hier alles etwas gemütlicher an, was ich auch am nächsten Tag merken sollte.

Früh wachte ich am 08.04. auf. Ich hatte mir für den Anfang für Maui direkt ein Highlight rausgesucht! Ho'okipa Beach! Ehrfürchtig bog ich in die Einfaht dieses Windsurf-Mekkas ein. Für mich erneut ein Traum an einem so legendären Ort, an dem regelmäßig Weltmeisterschaften im Windsurfen ausgetragen werden, stehen zu dürfen. Ich erwartete zig braungebrannte Surfer-Boys und ihre Girls, die sich bereits früh am Morgen aufs Wasser begaben und ihre Tricks zeigen. Vielleicht erblicke ich ja sogar Robby Naish, der um die Ecke wohnt?! Da hatte ich mich aber gewaltig verkalkuliert. Kein einziger Surfer war Morgens um halb 9 auf dem Wasser.

Also ab in das angrenzende kleine Surfer-Dorf bzw. die Hippie-Gemeinde Paia. Hier wollte ich unbedingt ein bisschen shoppen, denn die kleinen Läden haben nicht nur coole Surfer-Marken, sondern auch kleine unbekannte, örtliche Marken, die zum Beispiel sehr coole T-Shirts machen. Die kleinen Lädchen gefielen mir wirklich gut. Ein wirklich cooles kleines Dörfchen, bis auf dass die Autos miten durchs Dorf rollen, was etwas nervig ist. Nicht fehlen durfte zur Mittagszeit natürlich ein Eis. Aber auch hier natürlich nicht irgendeins. Ich gönnte mir das berühmte "Shaved Ice" Hawaiis, was im Prinzip nichts anderes ist als Crushed Ice mit verschiedenen Sirup-Sorten übergossen, kurz: Wassereis mit Geschmack. In meinen Augen kann es aber längst nicht mit einem guten Sahne-Eis mithalten. Aber wenn man schon mal hier ist, muss man das ja ausprobieren.

Paia Shaved Ice

Nachdem meine Ehrfurcht vor Ho'okipa nun umgeschlagen war in Enttäuschung, unternahm ich mittags einen 2. Anlauf und siehe da nun waren sie da. Ab 12 begannen die Surfer-Boys ganz gemählich ihre Riggs aufzubauen. Was ich nun geboten bekommen habe, war wirklich unglaublich. Ich hatte ja gedacht, dass ich son bisschen Windsurfen kann, aber was ich hier zu sehen bekam war beeindruckend. Ich bin nun selbst zu dem Schluß gekommen: Im Gegensatz zu diesen Vollprofis bin ich nicht mals Anfänger... ;-) Wie diese Jungs nicht nur ihre Boards und Riggs kontrollieren, sondern dabei auch noch in den Wellen surfen ist einfach toll anzusehen. Über eine Stunde schaute ich dem munteren Treiben zugegebenermaßen ehrfürchtig und nicht ganz ohne Neid an. Das würde ich auch gern können!

Anschließend gings kurz noch zum Baldwin Beach Park, ebenfalls ein kleiner Beach Park an der North Shore Mauis. Ganz nett und ziemlich menschenleer.

Aber ich wollte noch mehr sehen und deshalb fuhr ich nach Lahaina an die Westküste. Hier sollen die schönsten Strände Mauis sein. Ich wählte nach vielen vorherigen Recherchen den Kahekili Beach Park. Ein toller kleiner Park mit allen für Hawaii üblichen Standards, wie Duschen, Toiletten, Grills etc. Hier blieb ich ein Weilchen und ging ein bisschen Schnorcheln, da ich gelesen hatte, dass das hier gut gehen soll. In der Tat gibt es einen kleinen Teil am Strand, mit Bojen gekeinnzeichnet, wo es noch intakte Korallen und einige Fische gibt. Das war ziemlich cool.

Ich spazierte anschließend um den Black Rock zum Ka'anapali Beach, angeblich der Schönste auf Maui. Aber in meinen Augen war meine Wahl für den Kahekili erneut richtig gewesen. Der Ka'anapali ist zwar schön, aber es reiht sich Hotel an Hotel und dementsprechend voll ist der Strand. Für mich war das wieder nix. Aber ich wollte mir dort das Whalers Village angucken. Ein Einkaufzentrum unter freiem Himmel ähnlich wie ein Outlet. Das war im Gegensatz zum Strand sehr angenehm und auch gar nicht so voll. Ich bummelte ein bisschen und machte mich auf den Rückweg.

Da ich nicht wieder den gleichen Weg fahren wollte wie auf dem Hinweg fuhr ich hintenrum um den Vulkan Puu Kukui zurück. Die 2 riesigen Vulkane auf Maui bilden eine unglaubliche Hintergrundkulisse, ich hoffe ich kann später noch mehr davon berichten. Ich wusste, dass die Strasse nicht gerade eine Autobahn sein würde, aber mit einer solchen Strasse hatte ich nicht gerechnet. Je weiter ich fuhr desto einsamer und enger wurde es und man traf nur noch ganz vereinzelt andere Autos. Das war jedoch auch ganz gut so, denn zum Teil ist die Strasse nur einspurig und wenn man sich dort begegnet ist rangieren angesagt. Ich hatte Glück und musste nur einmal ein bisschen Ausweichen. Aber schweißgebadet war ich trotzdem. Die Strasse geht durch die rauhe Landschaft im Norden Mauis. Toll anzugucken die hohen Klippen und die Küste. So hat sich die anstrengende Fahrt auf jeden Fall gelohnt.

Da war die Strasse noch 2-spurig!

Kleines Highlight noch: Mitten im Nirgendwo auf dieser Strasse gibt es kleine Buden, die selbstgemachte Lebensmittel anbieten. Ich kaufte ein typische Bananenbrot. Sehr lecker! Insgesamt habe ich für den ersten Tag auf Maui schon sehr viel erlebt. Aber es kommt noch mehr!

P.S. Hier noch ein Foto von Alex & seiner Familie aus San Francisco.

Alex & Family

P.P.S. Mir ist bewusst, dass ich den Song auf dieser Seite ONLINE poste ;-) Passt trotzdem!!!!

Breathtaking

Mittwoch, 06.04.2016

Lange nichts von mir hören lassen… Es war einfach zu viel Action die letzten Tage. Ich war in San Francisco immer den ganzen Tag unterwegs und abends hab ich mit Alex gequatscht oder war so kaputt, dass ich direkt eingeschlafen bin. Aber nun zu den Fakten, warum ausgerechnet das Wort  „Breathtaking“ den Eintrag einleitet.


Auf diesen Teil meiner Tour hatte ich mich besonders gefreut. Und ich sollte recht behalten. Der Wettergott spielte voll und ganz in meine Karten (im Übrigen während meinem gesamten Aufenthalt in SF), so dass ich am Montag (04.04.) zu meiner Fahrrad-Tour durch San Francisco aufbrechen konnte. Dank meiner tollen Gastfamilie brauchte ich meinen Drahtesel noch nicht mals mieten, sondern konnte eines der Fahrräder der Familie nehmen. Vielen Dank nochmal Alex! Ich fuhr also zunächst morgens in das Viertel Presidio und schaute mir das Naherholungsgebiet Crissy Field an. Von hier hat man bereits super Blicke auf die Golden Gate Bridge, die hier nur THE BRIDGE genannt wird.


Dann ging es weiter auf die Brücke. Nun weiß ich endgültig warum um diese Stahlkonstruktion so ein Hype gemacht wird, obwohl auch die San Francisco Bay Bridge sehr schön ist. Aufgrund ihrer Lage und der roten Farbe ist die Golden Gate Bridge einfach noch imposanter. Gänsehaut machte sich breit als ich auf der Brücke fuhr. Ein Lebenstraum ging in Erfüllung. Ich kann das Gefühl kaum beschreiben, es war in etwa vergleichbar wie nach meinem Fallschirmsprung. Um es kurz zu sagen ich kam aus dem Grinsen nicht mehr raus.


Um noch schönere Ansichten von der Brücke bekommen zu können (Die Kamera glühte bereits), fuhr ich, im Gegensatz zu den meisten Radlern nicht direkt nach Sausalito um mit der Fähre zurückzufahren, sondern wählte den langen Weg über den Hawk Hill & die Conzelman Road. Um hier hoch zu kommen muss man aber erstmal ordentlich strampeln. Mit einiger Bewunderung wurde ich von den mit dem Auto angereisten Touristen angeguckt als ich die verschiedenen Aussichtspunkte erreichte. Mehrfach wurde mir auch auf die Schulter geklopft: "Hard work to the top!". Es sind nicht wirklich viele Fahrradfahrer, die hier hochstrampeln. Ich kann es aber nur empfehlen (für Sportler), wer oben am Hawk Hill steht und es mit dem Fahrrad geschafft hat, kann die Aussicht umso mehr genießen. Der Blick von dort auf die Brücke und das dahinter liegenden San Francisco entschädigt die Strapazen voll und ganz. Wer hat nochmal gesagt in San Francisco ist ständig Nebel?

   Ganz oben am Hawk Hill Mittlerweile ohne Pullover
Und es wurde noch besser. Die Abfahrt runter zum Point Bonita Lighthouse ist noch einsamer und friedlicher als der Hinweg hoch. Und es geht über eine einspurige Straße hinunter ohne Gegenverkehr. Das heißt man kann richtig laufen lassen, denn hier verirren sich auch nicht so viele Autofahrer hin. Man muss allerdings ein bisschen aufpassen, da die Strasse wirklich steil ist und man schnell Geschwindigkeit gewinnt. Das Wort Freiheit geisterte unwillkürlich immer wieder in meinem Kopf rum. Ich schaute mir noch den kleinen Leuchtturm an, der auf die Spitze gebaut ist. Auch von hier hat man einen wunderschönen Blick auf die Brücke.

Ja, Point Bonita ist wirklich so weit weg ;-)
Zurück ging es über die Bunker Road (also quasi hintenrum) bis nach Sausalito. Dort schaute ich mich kurz um. Nach der friedlichen Einsamkeit auf der bisherigen Strecke, war es hier brechend voll, da anscheinend sehr viele Touristen von hier mit der Fähre wieder zurück nach San Francisco wollen. Das gefiel mir nicht so gut und deshalb bestieg ich direkt die Fähre und fuhr zurück. Auf der Überfahrt hat man, falls die Kamera noch nicht voll ist, nochmals die Möglichkeit die Golden Gate Bridge, die Skyline von SF und Alcatraz aus unterschiedlichen Perspektiven einzufangen.
Auf dem Nach-Hause-Weg fuhr ich noch über die Lombard Street, die angeblich kurvigste Straße der Welt, und schaute mir das Treiben rund um Fishermen‘s Wharf und die Piers an.

Anschließend staunte ich nicht schlecht, als ich einige Windsurfer am Crissy Field entdeckte. Eine der schönsten Locations für Windsurfen, die ich je gesehen habe: Vor der Golden Gate Bridge und im Hintergrund die untergehende Sonne.
Völlig erschöpft kam ich zu Hause an. Als Belohnung für den anstrengenden Tag hat Alex mich zu einer Bierverkostung einiger einheimischer Biere eingeladen, die den deuschen Bieren nachempfunden sind und wirklich sehr lecker schmeckten.

Das hatte ich mir verdient!
Es waren wohl etwa 50 km steil bergauf und ab, die ich an diesem Tag geradelt bin. Ich werde diesen Tag aber mein Leben lang nicht vergessen! Die Ausblicke bei dem perfekten Wetter waren der Wahnsinn und die Abfahrt hat unglaublich Spaß gemacht. Um es kurz zu sagen: ATEMBERAUBEND!

Am nächsten Tag (05.04.) kam direkt das nächste Highlight. ALCATRAZ – Die Gefängnisinsel, bekannt u.a. aus dem Film: The Rock. Nach der Überfahrt machte ich zunächst die Audio-Tour durch den Zellentrakt. Sehr interessant allerdings typisch amerikanisch: Ziemlich überlaufen. Danach machte ich noch einen Rundgang über die Insel bevor es anschließend mit der Fähre zurück nach SF (Pier 33) ging.  

Alcatraz Ganz schön eng ziemlich voll im Knast Skyline von SF von Alcatraz aus
Anschließend ging ich, weil meine Beine noch nicht genug weh taten über unzählige Treppenstufen hoch zum Telegraph Hill. Hier hat man nochmal einen Ausblick auf die nähere Innenstadt. Allerdings sieht man wirklich gut nur vom Coit Tower, der darauf steht. Diesen sparte ich mir aber. Zum Mittag gings auf Rat von Alex zum Washington Square nach Little Italy für ein leckeres Stück Pizza.
Wohl gestärkt konnte ich weiter die Hügellandschaft von SF rauf und runter wandern. Es ging zum Cable Car Museum, welches ich wirklich empfehlen kann. Es ist zwar klein aber dafür sehr informativ und zudem kostenlos. Für mich als Ingenieur natürlich ein Muss.

Antriebsräder der Cable Cars Cable Cars Cable Car in Action
Da ich noch nicht genug Technik & Geschichte gesehen hatte, ging es weiter zur USS Jeremiah O’Brien. Der letzte erhaltene Liberty-Frachter vom D-Day im 2. Weltkrieg. Er brachte die Ausrüstung der US Streitkräfte über den Atlantik. Zudem kann man nebenan das U-Boot USS Pampanito besichtigen, was ich ebenfalls tat. Sehr interessant wie eng es auf so einem U-Boot zugeht.

Am Geschütz
Danach schaute ich mir noch den berühmten sehr touristischen Pier 39 an. Viele Souvenir-Geschäfte und weitere touristische Geschäfte und wie üblich: Sehr voll!

Pier 39 am Fishermen's Wharf
Nachdem ich eigentlich schon völlig platt zu Hause ankam, schnappte ich mir doch nochmal, weil die Sonne gerade unterging, das Fahrrad um den Sonnenuntergang am Baker Beach im Schatten der Golden Gate Bridge zu beobachten. Nochmal 25 Blocks mit dem Rad hin und zurück, die sich allerdings lohnten. Der Sonnenuntergang war wunderschön! Der Strand an sich ist auch supercool. Es herrschte eine sehr lässige Atmosphere auch bei mir ;-)


 
Mein letzter voller Tag in SF begann deutlich ruhiger als die vorherigen. Ich ließ es ruhig angehen. Meine Beine wollten auch nicht mehr so ;-) Ich shoppte ein bisschen rund um den Union Square. Das kann ich sehr empfehlen. Schöne Geschäfte und gute Auswahl und ich konnte sogar das ein oder andere Schnäppchen ergattern. Da es gleichzeitig der heißeste Tag im April seit Wetteraufzeichnung in SF war (laut Alex), nutzte ich die Zeit um noch einmal zum Baker Beach zu fahren. Ich hatte aber auch Glück mit dem Wetter! Jedoch machte ich vorher den Umweg über den Lincoln Park, von wo aus man ebenfalls nochmal einen schönen Blick auf die Golden Gate hat. Abends gings dann ans Koffer packen für die 3. Station.


Ich kann sagen, dass San Francisco wirklich lebenswert ist. Ganz besonders wird mir die unglaubliche Fahrrad-Tour im Gedächtnis bleiben! Ich hoffe ich habe weiter so ein Glück mit dem Wetter. Aber auch die anderen Erlebnisse und auch meine Gastfamilie waren sehr toll. Vielen Dank nochmal! Ich weiß, warum ich Californien so liebe...

Die 3. Station
ALOHA – Was soll ich mehr sagen! Es geht nach Hawaii, genauer gesagt nach Maui! Ein weiterer Traum geht für mich in Erfüllung. Dort wo das Surfen erfunden wurde werde ich ein paar Tage verbringen. Ich bin sehr gespannt.

Hochs und Tiefs beim Ortswechsel nach SF - Erfahrungen

Sonntag, 03.04.2016

Erfahrungen - Das ist das was ich wollte auf dieser Reise. Und ich habe eine Menge davon in den letzten beiden Tagen sammeln können. Erfahrungen, auf die ich mich vorbereitet habe - Erfahrungen, aus denen ich lernen kann - Und Erfahrungen, die mich reicher werden lassen. So habe ich in den letzten Tagen spontane Planänderungen machen müssen, kritische Situationen durchlebt und freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen. Vom wohlbehüteten Schoße meiner Familie (Wer es noch nicht wusste, weiß es jetzt. Aus Sicherheitsgründen habe ich das vorher nicht erwähnen wollen), ging es nun alleine weiter in Richtung San Francisco. Jedoch war das direkt zu Beginn gar nicht so einfach.

Ratlosigkeit machte sich bei mir breit als ich auf einmal vorm Gate zu meinem Flug über Boston nach San Francsico saß und auf die Anzeige blickte. Über 2 Stunden verspätet sollte der Flug plötzlich erst losgehen, obwohl noch Minuten vorher alles nach einem pünktlichen Abflug aussah. Das Wetter an der Ostküste war wohl nicht besonders gut, so dass sehr viele Flüge umgeleitet wurden und verspätet waren. Wenn man bedenkt, dass ich nur 1 Stunde Aufenthalt in Boston haben sollte, konnte auch jeder Nicht-Mathematiker errechnen, dass das nicht passen würde mit dem Anschlußflug.

Da war sie also, die Situation, die ich bereits in meinem ersten Blogeintrag angesprochen hatte. Was nun? Ganz wichtig: Erstmal Ruhe bewahren! Erstmal die Leute am Schalter fragen. Die fingen auch an, mir andere Möglichkeiten rauszusuchen, da sie mir zustimmten, dass ich den Anschluß wohl nicht schaffen würde, auch wenn ich ihnen immer wieder deutlich klarmachen musste, dass sie mir meine Optionen doch bitte darlegen sollen. Eine ergab, dass ein Flug in etwa zur gleichen Zeit zum JFK gehen würde wie mein ursprünglicher Boston-Flug und von dort einer nach San Francisco. Das passte. Nun meinte der Herr am Schalter aber, da ich den Flug mit einem anderen Reiseanbieter gebucht hatte (und nicht mit Jet Blue selbst), dass dieser das umbuchen müsste, was mir direkt spanisch vorkam. Hatte ich noch nie gehört. Naja mal probieren! Nach telefonischer Rücksprache mit dem Reiseanbieter, war klar, die Fluggesellschaft ist verantwortlich wenn ich meinen Flug nicht bekomme. Ich hatte eine böse Vorahnung, dass ich die Nacht auf den äußerst bequemen Flughafensitzen verbringen würde als ich zum Schalter ging um die Lage zu klären. Erneut beharrte der Mann aber darauf, dass sie nichs machen könnten. Nachdem ich etwas deutlicher wurde und die Worte "Responsible for rebooking" und "Airline" in einem Satz verwendete und zwar freundlich aber sehr bestimmend darauf hinwies, tätigte der Herr erneut einige Anrufe. Und diesmal gelang es. Ich wurde umgebucht zum JFK und von dort nach San Francisco. Der Herr am Schalter entschuldigte sich und meinte es lag daran, dass er zuerst nicht den richtigen Ansprechpartner hatte. Nicht so schön, wenn man bedenkt, dass ich aufgrund dieses kleinen Fehlers und ohne mein leicht penetrantes Nachfragen die Nacht am Flughafen hätte verbringen müssen. Vielen Dank nochmal an Melanie! Auch wenn du mir nicht helfen konntest, so habe ich immerhin durch deine Info mehr Klarheit bekommen, wer wofür zuständig war. Also erste schwierige Situation gemeistert und cool geblieben.

Im Flieger passierte dann aber eine nette Geschichte. Der Captain hielt eine kurze Ansprache über Flugdaten und Sicherheit etc., wie sonst auch, jedoch kam er dazu aus seinem Cockpit und stellte sich direkt vorne in den Gang. Zudem kam er wohl aus dem mittleren Westen, da er häufig "Howdie" und "Folks" sagte. Er hatte wohl gute Laune oder wollte diese bei den Reisenenden erzeugen, denn die Ansprache war extrem unterhaltsam. Er erzählte von Aussentemperaturen in New York und sagte 9 Grad Celsius und wollte es in Fahrenheit umrechnen, was er augenscheinlich nicht ganz zügig hinbekam. Deshalb sagte er einfach "It's fucking cold in New York". Dann vergaß er mehr oder weniger absichtlich wohin die Reise eigentlich ging, bis die Passagiere ihn zurecht wiesen. Dann wollte er nach dem kleinen (absichtlichen) Fauxpas Respekt zurückgewinnen, in dem er sagte er sei für die US Air Force geflogen. Das war natürlich ein Elfmeter für die urpatriotischen Amis. Es gab tosenden Beifall für die Aussage. Der Flug nach New York verlief ansonsten ruhig.

In New York angekommen ging ich zum Schalter vom Abflug-Gate, da man mir noch keinen Sitzplatz für den Flug zuweisen konnte in Fort Myres. Die nette Dame hörte sich meine Geschichte sehr genau an und setzte mich aufgrund der Unannehmlichkeiten auf einen Sitz am Notausgang mit mehr Beinfreiheit. So sieht Kundenservice aus!

Im Flug selbst unterhielt ich mich ein bisschen mit einer sehr netten Dame mittleren Alters neben mir, die sich meine Pläne für San Francisco anhörte und mir nützliche Tips gab.

Auch noch erwähenswert ist, dass ein Teil dieses Eintrages auf dem Flug nach SF enstanden ist, auf dem es im Flieger WIFI gab. Hatte ich so auch noch nicht erlebt. Im Großen und Ganzen muss ich Jet Blue Airlines ein Lob aussprechen. Bis auf den ersten Mitarbeiter, der mir zunächst nicht helfen wollte oder konnte und erst mit ein wenig Druck überredet werden konnte, war der restliche Service top: W-Lan im Flieger, Kundenorientiertes Handeln, Beinfreiheit nicht nur auf den Notausgangssitzen deutlich größer als bei anderen Gesellschaften. Auch das Gepäck wurde reibungslos umgebucht.

Mit dem Shuttle Bus ging es nach der Landung in den Stadtteil Inner Richmond zur Familie Troy, bei der ich für ein paar Tage im Gästezimmer unterkommen konnte. Natürlich war ich der Letzte der weggebracht wurde. Aber das nahm ich positiv: So hatte ich eine nächtliche Stadtrundfahrt umsonst. Die Familie Troy ist super nett. Sie haben mir schon unendlich viele Tips gegeben und allein ihre Flexibilität war super, da ich ja mitten in der Nacht bei ihnen ankam. In einem Hotel hätte ich diese Tips ganz sicher nicht bekommen.


Am ersten Tag in SF (03.04.) schlief ich erstmal aus und erkundete zunächst bei einem kurzen Einkauf die nähere Umgebung. Da Sonntag war, gab es einen coolen kleinen Markt mit vielen selbstgemachten Waren und frischen Früchten und Obst direkt um die Ecke (auch ein Tip von Alex Troy).

Anschließend gings auf die erste Erkundungs-Tour. Zunächst zu den wohl berühmtesten Reihenhäusern von ganz Amerika, bekannt aus dem Vorspann von "Full House". Die Painted Ladies am Alamo Square. Eine sehr schöne Gegend.

Painted Ladies am Alamo Square

Danach ging ich zu Fuß in den Corona Haights Park um mir einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Ein Geheimtip für einen super 360 Grad Überblick über San Francisco und längst nicht so überlaufen wie die Twin Peaks, zu denen ich später am Tag noch gehen sollte.

Downtown vom Corona Haights Park

Vorher war ich aber noch in Haight Ashbury auf der Haight Street. Hier scheint die Zeit ein wenig stehengeblieben zu sein. Es ist das Hippie-Viertel der Stadt. Viele kleine Shops verkaufen Dinge aus den 70er Jahren und man sieht Unmengen von Hippies oder sonstigen Aussteigern. Überall duftet es leicht süßlich, woher das wohl kommen mag? Sehr interessantes Erlebnis, was mich zu folgendem Foto verleitete:

Be sure to wear some Flowers in your hair!

Danach ging es zu den vorher schon angesprochenen Twin Peaks. Die beiden höchsten Erhebungen im Stadtgebiet sind nicht gerade ein Geheimversteck. Hier werden die Touristen in Bussen hochgekarrt bzw. kommen mit dem Auto. Ich selbst lief den Weg hoch, so war das Erlebnis oben zu stehen viel schöner. Hier sah ich auch zum ersten Mal weit hinten in Natura "The Bridge" - Bereist von fern ein imposantes und monumentales Bauwerk. Ich merkte auch nach einem halben Tag herumlaufen, dass die Stadt nicht gerade Friesland ist. Es geht ständig rauf und runter.

Da ich noch Zeit hatte und mein Programm für den ersten Tag schon recht ordentlich war, fuhr ich spontan zum Fishermens Wharf und den angrenzenden Vierteln und machte mich schon mal ein wenig schlau. Dies ist das Haupt-Touristenviertel der Stadt und reativ schön aufgemacht. Mit vielen Piers und Strassenmusikern und allerlei Shops.

Für den ersten Tag sollte das erstmal ausreichen. Ich war über 14 km zu Fuß unterwegs gewesen, kann aber bereits jetzt verstehen warum einige Leute diese Stadt so lieben.

Von Alligatoren & Cowboys

Freitag, 01.04.2016

Es liegen wieder einige ereignisreiche Tage hinter mir. Der Reihe nach:

Am Mittwoch (30.03.) ging es schon früh am Morgen los. Wir mussten bereits um 8:00 aufstehen (was eine Qual ;-)) um uns auf den Weg in die Everglades zu machen. Hier wollten wir eine Airboat-Tour machen, also mit einem Boot mit sehr geringem Tiefgang durch die Mangroven düsen. Dies gestaltete sich jedoch aufgrund unserer naiven Denkweise als gar nicht so einfach. Als wir am ersten Airboat-Center ankamen, sagte man uns, dass sie komplett ausgebucht seien. Also gings weiter zum Nächsten. Hier war allerdings schon auf dem Parkplatz zu erkennen, dass nichts mehr ging. Uns packte ein wenig die Panik: Hatten wir den langen Weg vom Haus bis in die Everglades etwa umsonst gemacht? Hätten wir doch lieber reservieren sollen?

Wir versuchten unser Glück in Everglades City, die Stadt die quasi nur aus Airboat-Betreibern besteht. Und wir hatten Glück: Bei Jungle Erv konnten wir eine Airboat-Tour spontan buchen.

Es ging durch die einmalige Landschaft der Everglades mit den Mangroven-Bäumen und den Sümpfen. Captain Johnnie gab uns an mehreren Stops Einblick in die Geschichte, die Natur und die Einmaligkeit der Everglades. Er hatte auch ein Gespür dafür einige Alligatoren anzulocken. So konnten wir diese mehrfach aus nächster Nähe bewundern.

Airboat Die Gang

Nach diesem Abenteuer fuhren wir auf dem Rückweg in die Miromar Outlets zum shoppen. Jeder hat etwas Schönes gefunden, der Kofferraum war zumindest voll.

Nun ging es zurück in Richtung Villa und zu meinem persönlichen Highlight bisher in Florida. Die Anderen waren ziemlich platt, da es ein langer Tag war, aber ich bestand darauf noch in eine echte amerikanische Country Kneipe zu gehen. Wir fuhren ins Dixie Roadhouse in Cape Coral. Der Laden ist wahrscheinlich das Amerikanischste, was ich je in meinem Leben gesehen hab. Hier treffen die harten Jungs auf die Cowgirls. Wer nicht in Cowboy-Stiefeln, Jeans und Karohemd den Laden betritt, wird direkt etwas merkwürdig aber trotzdem überaus freundlich angeguckt. Allgemein war die Stimmung unglaublich, die Leute super nett und die Musik genau so wie ich sie liebe. Country-Style eben! Das Ambiente ist genauso wie ich mir eine amerikanische Bar vorstelle: Überall hängen Nummernschilder, Strassenschilder und Cowboy-Hüte und über allem prangert eine riesige USA-Flagge. Zudem wird sogar eine kurze aber sehr witzige Line Dance Lesson angeboten. Anschließend versucht sich das Publikum selbst mit eigenen oder bereits vorher einstudierten Moves zu den aktuellen Country-Songs. Es ist eine wunderbare, harmonische und friedliche Stimmung. Ich war hin und weg. Für mich das absolute Highlight in Florida!!!! Diesem Lebensstil kann ich sehr viel abgewinnen!!!

Line Dance

Am Donnerstag (31.03.) war dann nach dem anstrengenden Vortag etwas mehr Entspannung angesagt. Wir fuhren auf die beiden Inseln Sanibel & Captiva Island um einen schönen Naturstrand zu suchen. Die Fahrt über die Brücken ist sehr schön und erinnert an die Fahrt nach Key West.

Allerdings war es erneut so, dass wir nicht die Einzigen waren, die auf die Idee gekommen sind. So dauerte die eigentlich 30 minütige Fahrt ca. 2 Stunden. Zunächst fuhren wir einmal komplett beide Inseln ab um uns ein Bild zu verschaffen. Wahnsinn was dort versteckt hinter hohen Palmenhecken oder Zäunen für Villen hervorlugen. Nicht umsonst wohnen hier sehr viele Millionäre.

Auf dem Rückweg hielten wir am Bowman's Beach auf Sanibel Island. Sehr schön!

Sandburgen bauen

Zurück ging es auch wieder auf die völlig überfüllte Brückenstrasse. Diesmal dauerte die Fahrt satte 3 Stunden! Den Tag ließen wir in unserer Villa ausklingen.

 

Am Freitag (01.04.) unserem letzten kompletten Tag ging es in den Sun Splash Water Park. Zum Toben und Rutschen! Ein kurzweiliges und spaßiges Vergnügen mit einigen Rutschen für einen halben Tag. So nun gehts ans Koffer packen, die nächste Station ruft...

 

Die 2. Station

Einige wunderschöne Tage liegen nun hinter mir und nun geht die Reise weiter. Florida war wunderbar, insbesondere die Villa und vor allem die Freundlichkeit der Menschen. Ganz besonders zu erwähnen ist für mich die Country-Bar, mein persönliches Highlight.

Für meine 2. Station verschlägt es mich an einen Ort, den ich auf meinen ersten beiden USA-Reisen nicht in den Zeitplan gequetscht bekommen habe. Den ich aber unbedingt sehen wollte...

Hier ein kleiner Tip:

Richtig es ist SAN FRANCISCO... Ich freue mich auf weitere Abenteuer! Je nachdem wie mein Internet in den kommenden Tagen ausfällt und was die Zeit sagt, werde ich von weiteren Abenteuern berichten.